48 Stunden Island intensiv

Kontinentale Bruchspalte beim Myvatn. 31.05.2017

Ist man mit Reisebüroagenten unterwegs, gilt es den Leuten innert kurzer Zeit möglichst viel vorzustellen, damit diese interessierte Kunden dann auch kompetent beraten können. So war Best of Iceland knappe 48 Stunden mit der kleinen Gruppe unterwegs und erlebte ein geballtes, intensives Reiseprogramm. Danach kamen die Leute noch in den Genuss der Ausflüge entlang des Golden Circle und der Südküste, welche von anderer Seite präsentiert wurden und entdeckten die Hauptstadt Reykjavik oder waren auf eigene Faust unterwegs.

Das Erlebnispaket lässt sich natürlich auch viel gemächlicher machen, wer aber nur wenig Zeit zur Verfügung hat, zum Bespiel bei einem Stopover von/nach Übersee und möglichst viel sehen und erleben möchte, kann die folgende Reise genau so buchen:

Nachmittags Ankunft mit Icelandair am Flughafen Keflavik und anschliessende Fahrt zum berühmtesten Bad, der Blauen Lagune. Diese muss wegen der grossen Beliebtheit vorgebucht werden. Entspannung pur im hellblauen, warmen und mineralienreichen Wasser. Mit den angebotenen Gesichtsmasken wird die Gesichtshaut ganz geschmeidig. Wer anschliessend vor Ort in Hotel Northern Light Inn übernachtet, wird gleich Zeuge isländischer Stromproduktion beim geothermischen Kraftwerk Svartstengi. Gebadet wird eigentlich im Restwasser des Kraftwerks. Nach Flug und Bad noch ein feines isländisches Nachtessen mit Hummersuppe, Fisch oder Lamm und einem Dessert aus Skyr geniessen und anschliessend ins Bett fallen, obwohl es noch immer taghell ist draussen. Dies ändert sich um diese Jahreszeit die ganze Nacht nicht. Kurz vor sechs Uhr fährt am Morgen der Bus von Best Travel vor, die Koffern werden verladen und ohne grossen Verkehr gehts zum Inlandflughafen in Reykjavik. Von dort fliegt Air Iceland Connect in 35 bis 40 Minuten nach Akureyri auf geringer Flughöhe, nur das kleine Gepäck kommt mit. Wo keine tiefen Wolken liegen, erhascht man einen Blick über die Hauptstadt, die Fjorde, Berge und auch auf Gletscher. Plötzlich zeigt sich die Landschaft wieder grün und die Landung in Akureyri wird angekündigt. Die Start- und Landepiste liegt mitten im Eyjafjördur. Guide Armann von Saga Travel erwartet die Gruppe bereits und kurze Zeit später sind wir schon unterwegs zum Myvatn. Die Strasse dem Fjord entlang bietet einen schönen Blick auf die Haupstadt des Nordens, eindrücklich ist die Baustelle des neuen Tunnels. Viele Informationen folgen vom Spezialisten aus dem Norden und die Strecke zum Götterwasserfall Godafoss ist ganz kurzweilig. Die Schneeschmelze und der Regen der letzten Tage liessen den Fluss anschwellen und sehr viel Wasser donnert jetzt stiebend über zwölf Meter in die Tiefe. Die Reiseprofis sehen selbst, dass in Island die Wasserfälle nicht unbedingt mit Abschrankungen versehen sind und die Vorsichtslinie von zwei Metern muss sich jeder einfach denken, wenn er sich nicht selbst gefährden will. Es folgen die Pseudokrater von Skutusstadur mit Blick über den Myvatn-See und dessen vielfältige Enten- und Vogelwelt. Dies ist die Jahreszeit für Ornithologen! Die Lavaformationen werden bizarrer im See, aber sind besonders eindrücklich bei den Dämmerburgen Dimmuborgir.  Die vulkanischen Ereignisse vor Ort werden hier erklärt. Der aufkommende Hunger stillt die Gruppe mit einer excellenten Fleischsuppe und in der warmen Lava gebackenem Brot im Farmrestaurant Vogafjos, wo man beim Essen durch eine Scheibe die Kühe und Kälber im Stall beobachten kann. Gesättigt geht es weiter zur ehemaligen Badehöhle Grjotagja, wo sich auch eine lange Bruchlinie der Kontinentalplatten befindet. Der Vulkanismus zeigt sich auch nach dem Minenpass Namaskard im Solfatarenfeld Hverir. Die Sonne scheint genau im richtigen Augenblick und lässt das Gelände wunderbar farbig erscheinen, die Blubberblasen der Schlammtöpfe sind gut sichtbar, genau wie das der Dampf, welcher brüllenden Gesteinshügeln entweicht. Das gelbe Gestein und der Geruch verraten, dass in der örtlichen Mine früher Schwefel abgebaut wurde. Es ist ein Feld der Sinne, den Tastsinn aber lässt man besser ruhen, denn es kann sehr heiss sein und um Zerstörungen zu vermeiden, bleibt man auf den markierten Wegen. Nochmals kündigt sich Entspannung an. Wie schön ist es, das bereits Erlebte im wortwörtlich weichen Wasser des gemütlichen Myvatn Naturbad etwas setzen zu lassen, die Wärme zu geniessen und der Haut nochmals einen samtigen Film zu verpassen. Hier beim Mückensee liessen sich weitere Erkundungen machen, aber die vielversprechenden Tagesberichte von Walbeobachtungstouren locken und auf einer tollen Fahrt durch das sandige und hügelige Gebiet Richtung Norden wird Husavik bald erreicht. Die ganze Gruppe schlüpft in schwimmfähige Overalls und Rettungswesten und sitzt bald im Schnellboot Amma Helga von Gentle Giants. Die Fahrt führt zuerst zur Insel Lundey, wo viele Papageitaucher zu beobachten sind. Danach gilt es die Wale zu finden. Da es doch einige Wellen hat, heisst es wirklich gut nach Walblasen Ausschau zu halten. Es dauert nicht sehr lange und ein erster Buckelwal zeigt sich mehrmals. Auf der anderen Seite der Skjalfandibucht sind sehr viele Vögel auszumachen. Das Schnellboot bringt uns in Kürze dorthin. Kapitän und Guide hatten recht, wo viele Vögel sind, schwimmen auch die Wale. Rund ums Boot zeigen sich mehrere Buckelwale, mal von vorn, mit Blase oder mit der Schwanzflosse. Husavik ist nicht der einzige Ort in für Walbeobachtungstouren in Island, aber vielleicht der beste Viel länger hätten alle Ausschau halten mögen, aber das Flugzeug nach Reykjavik durfte nicht verpasst werden. Ungefähr zwei Stunden später bringt uns dieses zurück zur Hauptstadt. Jetzt braucht es dringend etwas Schlaf, denn die nächste Abholung ist auf sieben Uhr am nächsten Morgen angesetzt, Wanderausrüstung und gute Schuhe werden empfohlen. Der Bus bringt die Gruppe zum Parkplatz des Skigebietes Blafjöll südlich von Reykjavik, wo die 45 minütige Wanderung zu einem absolut einzigartigen Erlebnis namens „Inside the Volcano“ wartet. Der Wind rüttelt bereits auf der Fahrt am Fahrzeug und schlägt den Leuten beim Aussteigen entgegen. Immerhin, es ist trocken und alle wandern auf dem speziell angelegten Weg durch die moosbewachsene Lavalandschaft den drei Kratern Thrihnukagigur entgegen. Nach Begrüssung und Informationen durch den Veranstalter werden alle mit Helmen, Stirnlampen und Klettergurten ausgerüstet und mit einem speziellen Lift durch den Schlot ins farbenprächtige Innere eines Vulkans hinuntergefahren. Einmaliger geht es nicht! Diese Tour wird in einem weiteren Bericht in Kürze separat beschrieben.

Ein unglaubliches isländisches Powerpaket in zwei Tagen! Mit grossem Dank an Island ProTravel, Best Travel, Saga Travel, Icelandair, Air Iceland Connect, Blue Lagoon, Myvatn Nature Bath, Farmrestaurant Vogafjos, Gentle Giants und Inside the Volcano.

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