Wunsch nach verantwortungsbewussten Touristen

Der Boden bei den heissen Quellen von Krysuvik ist sehr sensibel und Absperrungen sollten respektiert werden. 07.07.2017

Tröll Expeditions veröffentlichte vor wenigen Tagen einen Blogpost zum Thema „Responsible Tourist Behaviour in Iceland“  und formulierten darin fünf Punkte, die äusserst wünschenswert wären, damit die fragile Natur Islands und die Landesbevölkerung mit der steigenden Zahl an Besuchern zurecht kommen  und eine Nachhaltigkeit garantiert werden kann. Der Post ist in Englisch verfasst und man liest diesen am besten in voller Länge. In der Folge sind die Punkte in Deutsch zusammengefasst und ein weiteres Anliegen ergänzt. Best of Iceland und Best Travel stimmen dem Artikel von Tröll Expeditions völlig zu, ärgern sich hier und dort über untolerierbares Verhalten einiger Touristen und versuchen auch ihre Mitreisenden entsprechend zu sensibilisieren.

Die fünf erwähnten Punkte:

  1. Es gibt mehr und mehr markierte und spezielle Wege, Pfade und Stege, auf welchen man bleiben sollte, um die sensible Natur wie zum Beispiel bei heissen Quellen nicht zu zerstören. Jeder Schritt ausserhalb ist lange sichtbar und ein Tritt zuviel, denn so beginnt die Zerstörung.
  2. Steinmännchen und -skulpturen zu bauen ist ein weltweit beliebt Trend, auf den unbedingt verzichtet werden muss. Die Natur ist selbst eine Künstlerin und deren Kunstwerke sollte man s0 unverändert wie möglich belassen.
  3. Man vermeide AirBnB-Buchungen! In Reykjavik werden immer mehr private Zimmer und Wohnungen an Touristen vermietet und deshalb findet die eigene Bevölkerung kaum Wohnraum. Zudem entgehen dem Staat wichtig Steuereinnahmen, die helfen würden die Infrastruktur für die eigenen Leute und die Touristen zu verbessern. So ist es wünschenswert, dass man angemeldete und geprüfte Unterkünfte bucht.
  4. Offroad-Fahren ist absolut verboten. Dennoch sieht man im Hochland immer wieder Fahrzeugspuren neben den Pisten. Es dauert Jahre oder Jahrzehnte bis diese aus der Natur verschwinden, wenn überhaupt. Es gibt leider immer wieder Touristen, welche sich abseits der Pisten im offenen Gelände mit den 4×4-Fahrzeugen vergnügen und tiefe Gräben in die Landschaft fahren.
  5. Es ist wichtig, dass man sich den eigenen Auswirkungen bewusst ist. So sollte kein Abfall liegen gelassen werden. Es ist oft sehr aufwändig, diesen einzusammeln und zu entsorgen. Hingegen haben Bus- und Mietwagenfahrer die Möglichkeit, den Müll mitzunehmen und an der nächsten Tankstelle zu entsorgen. Wegen der grossen Distanzen werden oft gar keine Mülleimer aufgestellt. Des weiteren unterstützt man die isländische Wirtschaft, indem man einheimische und nicht importierte Souvenirs kauft, man vermeidet Schäden in der Natur und Streit mit der Bevölkerung, wenn man Campingplätze aufsucht und nicht einfach irgendwo zeltet oder den Camper parkiert. Immer mehr Touristen bringen Drohnen mit und lassen diese überall und auch bei windigem Wetter steigen. An vielen Orten, wie zum Beispiel dem ganzen Vatnajökull ist dies verboten. Das Verbot wird allzu oft missachtet. Dort wo Drohnen erlaubt sind, sollte man darauf achten, dass man nicht nistende Vögel oder andere Tiere in der Natur stört oder Menschen gefährdet.

Viele Touristen verhalten sich bereits sehr rücksichtsvoll gegenüber der Natur, andere sollten dies schleunigst lernen!

Gerne möchten wir hier noch einen zusätzlichen Punkt anfügen:

6. Touristen sollten sich nicht selbst oder andere in Gefahr bringen. Die isländische Natur ist nicht nur wunderschön, sie kann auch tückisch und gefährlich sein. Es ist unverantwortlich, wenn man Selfies an irgendwelchen Abgründen macht um andere zu beeindrucken. Das Wetter ist oft und vor allem im Winter launisch und wer auf eigene Faust unterwegs ist, muss dringend Wetterwarnungen und Strassenzustand beachten und Restriktionen der Behörden befolgen.

Der Wunsch, dass sich alle zugunsten der einmaligen Natur verhalten, kann nicht genug formuliert werden und hoffentlich halten sich mehr und mehr Besucher daran.

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