Von Egilsstadir in den Borgarfjördur Eystri

Das Kreuz auf dem Weg zum Borgarfjördur Eystri schützt vor dem Ungeheuer Naddi. 06.06.2016

Das Kreuz auf dem Weg zum Borgarfjördur Eystri schützt vor dem Ungeheuer Naddi. 06.06.2016

Die Route von Egilsstadir zum Borgarfjördur Eystri ist absolut empfehlenswert und abseits der bekanntesten Routen. Entlang des natürlich mäandrierenden Flusses im Fljotshlidsherad sind jede Menge Vogelarten zu entdecken. Es tummeln sich Gänse, Schwäne, verschiedene Enten, Odinshühnchen, Uferschnepfen, Rotschenkel, Bekassinen, Regenbrachvogel an den Flussufern, auf den Weiden und zwischen den Erdbülten. Typisch ist das markante Felsentor der Dyrfjöll (Türberge). Vom Vatnskard (420m hoher Pass) bietet sich ein herrlicher Ausblick auf den langgezogenen Sandstrand und die mächtige Flussebene nach Westen hin. Im Winter ist die Passstrasse ab und zu unpassierbar und der Borgarfjördur Eystri abgeschnitten. Auf der Ostseite des Passes eröffnet sich der Blick zur einsamen Bucht Njardvik mit den beiden Farmen und zu den Rhyiolithbergen. Ein kurzer Spaziergang in die Schlucht Innri Hvannagil über das farbige Gestein lohnt sich. In den Basaltfelsen nisten Kolkraben und die hungrigen Jungvögel reissen die Schnäbel weit auf. Die Strasse entlang der Küste war vor allem früher gefürchtet. Steinschlag droht auf der Hangseite und vom Ungeheuer Naddi war die Rede. Seit Jahrhunderten wird deshalb das Holzkreuz am Strassenrand immer wieder erneuert, um die Reisenden vor Naddi zu schützen. 82 Einwohner zählt der Ort Bakkagerdi im Borgarfjördur Eystri. Ein Hotel, ein Gästehaus, ein Café, eine Fischfabrik, das Torfhaus Lindarbakki, die kleine Wellblechkirche und weitere alte, schmucke Häuser zieren das Ortsbild. Im Hintergrund ragt die Elfenburg, gemäss den Erzählungen der Sitz der Elfenkönigin. Auf der einen Seite leben die gutgesinnten Lichtelfen und gegenüber die dunklen Elfen, welchen man nichts Gutes nachsagt. Unbedingt besuchen sollte man den neuen Hafen, welcher künstlich mit der vorgelagerten Insel verbunden wurde.

Ein Treppe führt auf den Hafnarholmi und in den Monaten Mai bis Juli lassen sich dort sehr viele Papageitaucher beobachten –  vielleicht der beste Ort in Island um die putzigen Vögel zu sehen. Nordwärts schliesst eine Eiderentenfarm an mit ungefähr 3000 Nestern. Die Besitzer bringen Stroh zu den Nestern und kleiden diese damit aus, wenn sie die wertvollen Eiderdaunen entnehmen. Es lohnt sich auch, längere Zeit im Borgarfjördur Eystri zu verweilen. Der kleine Fjord ist nach Nordosten geöffnet und Sonnenunter- und -aufgang lassen sich bei gutem Wetter im Sommer herrlich beobachten. Die Auswahl an Wandermöglichkeiten ist gross. Zusammengefasst ist dieser Abstecher abseits der Zivilisation eine Bereicherung jeder Islandreise!

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