Wenn der Goldene Kreis wirklich golden ist

Gullfoss mit Regenbogen bei kaltem Winterwetter. 02.11.2018

Fast jeder Islandtourist besucht den Goldenen Kreis, den Golden Circle. Alle drei Sehenswürdigkeiten, die man in Island sehen sollte, sind eingeschlossen. Mittlerweile ist bekannt, dass meistens viele oder sogar sehr viele Leute in diesem Gebiet unterwegs sind. Sind im Sommer noch ein oder mehrere Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Reykjavik kann schon die Suche nach einem Parkplatz zur Qual werden, geschweige denn die Menschenmassen, auf welche man überall trifft. Soll man den Goldenen Kreis deshalb auslassen? Nach einem Tag wie heute, kann ich nur sagen, man sollte Thingvellir, Geysir und Gullfoss unbedingt besuchen. Jede Jahreszeit ist anders und am besten plant man zeitlich ein bisschen vor und wird den Besuch definitiv nicht bereuen. In der Folge werden die drei Hauptsehenswürdigkeiten, welche man beliebig ergänzen kann, kurz beschrieben. 

Thingvellir liegt ungefähr 45 Minuten von Reykjavik entfernt im ältesten Nationalpark Islands, wo sich die Wikinger bereits im Jahr 930 trafen um neue Gesetze zu schaffen, alte aufzufrischen, Gericht zu halten, Leute zu Strafen zu verurteilen, Frauen zu ertränken und Männer zu köpfen. Bis fast ins Jahr 1300 traf man sich hier während 14 Tagen jeden Sommer. Aber dies ist nur der historische Aspekt des UNESCO-Welterbes. Besonders interessant ist die Tektonik. Der grösste Teil des Mittelatlantischen Rückens liegt unter dem Meeresspiegel, aber in Thingvellir sieht man die Plattenränder Nordamerikas und Eurasiens auf einer Distanz von ungefähr fünf Kilometern. Das Land dazwischen hat sich durch Erdbeben abgesenkt und ist von vielen parellelen Spalten durchzogen, die durch die stetige Dehnung zwischen den Kontinentalplatten entstanden sind. Die Landschaft zeigte sich an diesem Novembertag mit der aufgehenden Sonne wirklich zauberhaft und tauchte Wasserläufe, welche in den See Thingvallavatn fliessen, Lavaformationen und Vegetation, in ein goldenes Licht.

Ungefähr weitere 45 Fahrminuten weiter östlich sieht man schon von weitem die Dampfwolke von Geysir. Das geothermale Feld mit diversen heissen, dampfenden Quellen, dem nicht mehr oder sehr selten aktiven grossen Geysir, Namensgeber aller Springquellen und dem kleineren Bruder und Hauptdarsteller Strokkur, welcher alle fünf bis zehn Minuten ausbricht. Auch hier legte die Wintersonne eine goldene Beleuchtung über Wasserflächen, die teilweise gefrorene Vegetation, den mystischen Dampf in der Luft und liess die Wassertröpfchen des ausbrechenden Strokkur glänzen. 

Der Goldene Wasserfall Gullfoss ist nach nur wenigen Fahrminuten von Geysir zu erreichen. Die Kälte liess die Spazierwege gefährlich glatt werden, aber es lohnte sich, vorsichtig oberhalb des Wasserfalls durchzugehen und auch die Treppe runterzusteigen, um den Wasserfall von vorne zu bestaunen. Das Wasser stammt vom nahegelegenen und bei gutem Wetter sichtbaren Gletscher Langjökull, ist in der Winterzeit blau statt grau, da der Gletscher nicht schmilzt. Die Wassermassen stürzen sich über zwei Stufen von elf und zwanzig Metern in die bis zu 70 Metern tiefe Schlucht. Viel Sprühwasser liegt in der Luft, welches in der Wintersonne goldfarbig glänzt. Gerade steht die Sonne noch hoch genug, um im richtigen Beobachtungswinkel einen Regenbogen hervorzuzaubern. in solchen Momenten wird der Goldene Wasserfall seinem Namen mehr als gerecht. 

Die Wintersonne beleuchtet den Goldenen Wasser Gullfoss. 02.11.2018

Auf den meisten Reisen von Best of Iceland führt die Route auch über den Goldenen Kreis. Auf privat geführten Touren kann dieser individuell eingefügt werden und Best Travel bietet ihn auch als private Tagestour an. Anfragen unter info@bestoficeland.ch werden umgehend beantwortet.

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