7. August, Tag des Leuchtturms

Leuchttürme Reykjanesta (links) und Reykjanesviti im südwestlichsten Zipfel Islands. 23.04.2017

Leuchttürme sind äusserst beliebt, es gibt unendlich viele Bilder, Kalender, Leuchttürme im Kleinformat zum Aufstellen, aber am 7. August werden die wirklichen Leuchttürme gefeiert. Leider ist es mir gerade nicht möglich, dem Vorschlag der Jahrestag-Webseite zu folgen und an diesem Tag ein bis zwei Leuchttürme zu besuchen. Aber einem Bericht über Leuchttürme mit einigen Bildern mit isländischen Beispielen steht nichts im Weg.

Leuchttürme sind ein Stück Kultur, sie sind Geschichte. Seit Jahrhunderten leiten sie Reisende und sorgen für ihre Sicherheit. Gleichzeitig zieren sie Küsten und Felsen und bieten tolle Aussichten, wenn man sie besuchen kann. Es sind die älteren Leuchttürme welche aufzeigen, wie schwierig es früher für Fischer und Reisende auf See war. Wer lange auf dem Meer unterwegs war, dürfte sich sehr über ein Leuchtfeuer gefreut haben, denn damit war Land in Sicht. Mittlerweile weiss man, dass Leuchtürme bereits Licht spendeten, bevor die Menschen Elektrizität kannten. Mit Feuern und brennender Kohle wurde auf die nahe Küste oder Felsen aufmerksam gemacht. Später gab es Leuchttürme, welche mit Hilfe von Öllampen Licht spendeten, ab 1875 wurden mehr und mehr Leuchttürme mit Strom betrieben. Mit Hilfe von Lichtbrechung versuchte man schon früh das Licht in die Weite zu streuen, für Schiffe war es wichtig, im Nebel die Küste rechtzeitig zumindest erahnen zu können. Die Technologie wurde immer besser und man verstand es später, den Lichtkegel rotieren zu lassen. Leuchttürme mussten stabil gebaut werden, sie waren ausgesetzt über lange Zeit Wind, Wetter und Brandung zu trotzen. Früher gab es den Beruf des Leuchtturmwärters, welcher durch die Elektronik abgelöst wurde. Trotzdem hat der Tag des Leuchtturms auch seine Berechtigung. Wahrscheinlich könnte man heutzutage auf Leuchttürme verzichten, aber längst sind sie zu Küsten zierenden, beliebten Bauwerken geworden, die man aufsucht, fotografiert, eventuell besteigt, teilweise sind sie sogar in Unterkünfte verwandelt worden. Aus diesem Grund werden sie renoviert und mit frischer Farbe angestrichen. Selbst neue Leuchttürme werden erstellt, wie ein Beispiel in Reykjavik zeigt. In Island hat es gemäss einer Karte 104 aktive Leuchttürme. Die einen liegen auf bekannten Reiserouten, andere sind nur schwierig, wenn überhaupt erreichbar. Zum Glück gibt es Leuchtturmfans, welche sich für die Bauwerke einsetzen. Allen voran ist hier Hilmar Sigvaldsson aus Akranes zu erwähnen, welcher den älteren Leuchtturm vor dem Einsturz bewahrte und den neueren für Besucher zugänglich machte und damit dem eher unbekannten Akranes steigende Besucherzahlen bescherte. Auf Internetportalen wird fast darum gestritten, welches der schönste Leuchtturm ist. Akranes mischt vorne mit (matadornetwerk.com)!

Akranesviti, der alte (links) und der neue Leuchtturm. 29.02.2020

Aber oft sind Wetter und Licht dafür verantwortlich, Leuchttürme spektakulär erscheinen zu lassen, wie das Beispiel von Gardskagaviti immer wieder zeigt. Mit etwas Glück lässt sich ein Leuchtturm mit Nordlicht fotografieren.

Auf Island erkennt man bald, dass einige Architekten mehr als einen Leuchtturm errichteten, denn teilweise sehen sie sich sehr ähnlich.

Der neuere Leuchtturm Gardskagaviti wurde wie Akranesviti gebaut. 03.03.2020

Nebst weissen Leuchttürmen gibt es auffallend viele, grosse und kleine, welche orange bemalt sind, einer Farbe, die man bei Nebel besser erkennen.

 

Auf den Landeskarten sind die Leuchttürme speziell markiert und Reisende entscheiden, ob sie diese aufsuchen wollen oder nicht. Ich persönlich zögere selten und habe mittlerweile eine ziemlich grosse Fotosammlung isländischer Leuchttürme. Zweifellos wird die Sammlung in Zukunft noch grösser.

Sei es auf der Reise Herbstfarben und Nordlichter, der Silvesterreise, dem Wintermärchen oder den Sommerreisen 2021, mit im Reiseprogramm ist meistens mehr als ein Leuchtturm! Wie gerne würde ich doch einmal per Helikopter zum Leuchtturm Thridranga auf einem Felsen bei den Westmännerinseln fliegen. Happy Lighthouseday!

Ein Kommentar

  1. Hilmar, den freundlichen Leuchtturmwächter von Akranes besuchen wir jedes Mal und er freut sich über Schweizer Schokolade! Kleine Konzerte im Leuchtturm klingen magisch! Nachdem jahrelang der Leuchtturm Grotta in Reykjavik unser Liebling war – bis wir Gardskaaviti entdeckten, den Kleinen mit dem Kafi aussen und innen. Ein Traum im Wasser, von Wind und Vögel umgeben, wo wir stundenlang sassen und beobachteten. Vom neuen Grossen bewunderten wir die Aussicht!

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