Am kommenden Donnerstag wird abends der isländische Film „Djupid“, englisch „The Deep“ vom bekannten Regisseur Baltasar Kormakur auf Servus TV gezeigt, einem österreichischen Sender, von dem ich nicht mal wusste, dass es ihn gibt. Wer diesen nicht nicht auf der Senderliste hat, kann den Film online schauen.
Der Film erschien 2012 und etwas später die DVD, welche ich mir kaufte. Aber es ist ein ganz anderer Anlass, der mich mit diesem Film verbindet und reicht lange zurück in meine Tätigkeit als Geografielehrerin. Als für den anschaulichen Schulunterricht noch kein Internet zur Verfügung stand, durchkämmte ich oft das Fernsehprogramm, um zu schauen, welche Sendungen sich zur Aufnahme auf VHS-Videokassetten für die Schule anboten. So war es auch irgendwann auf einem deutschen Spezialsender, als „Hochseefischerei in Island“ mit tollen Berichten ausgestrahlt wurde. Die Sendung beleuchtete das Leben auf einem Fischtrawler und die harten und gefährlichen Arbeitsbedingungen auf hoher See. Ein Teil des Beitrags widmete sich einem Schiffsunglück, welches sich 1984 vor den Westmännerinseln ereignete und dem einzigen Überlebenden Gudlaugur Fridthorsson. Eine ausgediente Badewanne, welche eigentlich Kühen zum Trinken diente, erwies sich für Gudlaugur als lebensrettend. Sie ist noch heute unterhalb des Kraters Eldfell auf Heimaey mit einem Informationsschild zu sehen.
Genau dieses tragische Ereignis, wurde von Baltasar Kormakur in „The Deep“ verfilmt. Es war ein kalter, windiger Wintertag in Heimaey und die Fischer, waren sich nicht sicher, ob sie wirklich rausfahren sollten. Unglücklicherweise entschieden sich fünf Mann mit Gudlaugurs Boot fischen zu gehen. Vielleicht hatte man sich im Gewicht verrechnet, eventuell war es ganz einfach Pech, dass das Boot um 22 Uhr kenterte. Im Dokumentarfilm wurde dargestellt, dass sich das Schleppnetz in der Lava am Meeresgrund verfing und das Boot in Seenot brachte. Nur Gudlaugur überlebte das Schiffsunglück, indem er es schaffte, während sechs Stunden im eiskalten, rauen Atlantik an die Küste zu schwimmen. Niemand konnte sich erklären, wie dies für einen Menschen möglich war und Wissenschaftler begannen sich für Gudlaugur zu interessieren. Er nahm später an diversen Experimenten teil, die Aufschluss bringen sollten, weshalb er so kälteresistent ist. Kann es sein, dass sein Körper demjenigen einer Robbe gleicht? Für Gudlaugur war nach dem Unglück nichts mehr wie früher, vier Kameraden, teilweise Familienväter kamen beim Schiffsunglück ums Leben, nur er überlebte. In einer kleinen Stadt wie Heimaey ist dies alles andere als einfach. Im Film wird Gudlaugur von Olafur Darri Olafsson gespielt.
Best of Iceland empfieht diesen Film, der auf wahren Gegebenheiten beruht. Aber man ziehe sich warm an!
Sendetermine:
- Do., 18.04.2019, 20:15, Servus TV
- Fr., 19.04.2019, 00:35, Servus TV