Für die Isländer ist es ein Brauchtum, aber Reisende wundern sich um die Weihnachtszeit, wenn sie zufällig an einem Friedhof vorbei fahren, auf dem sie viele Lichter entdecken. Die Isländer drücken ihre Erinnerung und Liebe an ihre verstorbenen Angehörigen und Freunde in der Weihnachtszeit auf eine spezielle Art aus. Auf verschiedenen Friedhöfen werden die Grabkreuze und -steine mit farbigen Lichtern beleuchtet. Oft werden auch Tannenzweige dazu gelegt. Vielleicht liegt ein Grund in dieser Tradition, dass die teilweise sehr stürmischen Winde auf Island es den Leuten unmöglich machten, auf den Friedhöfen die bei uns üblichen Grabkerzen anzuzünden und brennen zu lassen? Besonders während der Dämmerung und Nacht fallen beleuchtete Friedhöfe auf in der dunklen Zeit um Weihnachten und diese stellen ein ganz besonderes Motiv dar.
Wer einen solchen Friedhof besuchen möchte, sei sehr vorsichtig, denn je nach Wetterbedingungen können die Wege sehr eisig sein. Der Reiseleiterin sind besonders der Friedhof der Kalfartjarnarkirkja nahe bei Vogar auf der Halbinsel Reykjanes aufgefallen, welcher bei klarem Himmel oft von den Nordlichtausflugsbussen frequentiert wird und der Friedhof bei der Kotstrandarkirkja östlich von Hveragerdi. In Hveragerdi musste man einen Ort suchen, der sich für Erdbestattungen eignet. Im Ort selbst ist der Boden wegen des vielen heissen Wassers zu warm