Seit 2010 ist der 16. September der isländischen Natur gewidmet. Es ist der Geburtstag von Omar Ragnarsson, einem bekannter Naturschützer, welcher sich seit langem für die isländische Natur einsetzt. Unermüdlich versucht er die Öffentlichkeit auf die Notwendigkeit des Naturschutzes in Island aufmerksam zu machen. Dem Tag wird auf verschiedenste Weise Bedeutung geschenkt. Der Umweltminister war am Morgen im Radio zu Gast, in Schulen, in öffentlichen Institutionen, Firmen und Verbänden ist dieser Tag nicht wie jeder andere. Zwei Preise werden an diesem Tag vergeben. Der Medien Award ging heute an Sagafilm für den Film „What have we done“. Der Sigridur i Brattholti Award erhielt Jon Stefansson, ein Lehrer in Hvolvöllur für exzellenten Unterricht über Natur und Umweltschutz. Dieser Award erinnert an die 1871 geborene Sigridur, welche den Wasserfall Gullfoss vor einem Wasserkraftwerk rettete.
Es ist nicht einfach, zum Tag der isländischen Natur ein Bild zu wählen. Eine Vielzahl kommt in Frage, denn die Hauptattraktion Islands ist die Natur selbst. Sie ist fast unbeschreiblich, oft atemberaubend und unglaublich, äusserst gewaltig und von Naturkräften geprägt und sie zieht ihre Besucher unweigerlich in ihren Bann. Vielleicht ist es eines der letzten Naturparadiese, welches aber auch gefährdet ist. Verschiedene Projekte gingen und gehen zu Lasten der Naturlandschaft, aber auch die Zunahme der Touristen gefährdet die eine oder andere Naturperle. Zum einen fehlt es hier und dort an Infrastruktur, wie zum Beispiel Wege, welche die Landschaft schützen. Zum anderen sind es Touristen, welche kopflos überall durch trampeln auf der Suche nach einem spektakulären Selfie. Die sozialen Medien schreien förmlich nach Abenteuer, es wäre aber auch möglich, diese gezielt zugunsten des Schutzes der Natur einzusetzen. Im Hochland werden vom Staat mit viel Aufwand Pisten jedes Jahr im Sommer für Fahrten bereitgestellt. Trotzdem müssen immer wieder einige offroad fahren und hinterlassen für viele Jahre sichtbare Narben in der Landschaft. Die isländische Natur hat defintiv Respekt verdient und es ist zu hoffen, dass bald Wege gefunden werden, wie die Natur ihren Besuchern zur Verfügung steht, ohne Schaden zu nehmen.
Auf der Suche nach einem passenden Bild, habe ich mich für ein Bild der kürzlich besuchten Thakgil in Südisland entschieden. Dieser Ort zählt nicht zu den Hauptsehenswürdigkeiten, aber ich offerierte die Fahrt dorthin kürzlich auf einer privaten Fotoreise, als Ersatz für die neblige Fjallabakstrecke. Die Fotografin und ich waren uns einig, diese Strecke ist fantastisch, auch wenn wir sie nur bei Regen und etwas Nebel gesehen haben. Thakgil ein Juwel, das hoffentlich nicht sobald überrannt wird.