Buckelwal lässt Makrelen springen

Fischerboote und ein Buckelwal sind hinter den Makrelen her im Hafenbecken von Helguvik bei Keflavik. 09.08.2018

Diese Tage schleichen zahlreiche Fischerboote der Küste von Keflavik entlang und die speziell angebrachten, gelben Plastikrollen drehen ununterbrochen, um Leinen rauszulassen und mit glänzenden Fischen wieder hochzuziehen. Die Makrelen sind wieder da und wie es aussieht nicht in kleiner Zahl. Während einige Leute vom Ufer aus erfolgreich fischen und ganze Eimer füllen, tut sich ein Buckelwal im Hafenbecken von Helguvik gütlich. Wo er knapp unter der Wasseroberfläche schwimmt, springen die Makrelen aus dem Wasser um vor dem hungrigen Vielfrass zu flüchten. Unbeirrt schwimmt der Wal hin und her, wieder ein bisschen aus der Bucht,  wendet nähert sich wieder dem Ufer. Er kommt zeitweise der künstlichen Hafenmauer unglaublich nahe, weder die Boote, noch die Fischer am Ufer stören ihn beim Fressen. Siehe neben der Bildergalerie auch das Video am Ende des Posts. 

Bereits seit mehr als 10 Jahren schwimmen die Makrelen im späteren Sommer in kühlere Gewässer. Früher war dies in Island ein unbekannter Fisch. Nun lässt er sich sehr leicht fangen und füllt die Fischerboote in kürzester Zeit und dies zum Leidwesen einiger Nationen der EU, von Norwegen und den Färöerinseln, welche die Fangquoten für Makrelen für sich beanspruchen wollten. Da sich aber die Makrelen mittlerweile fast regelmässig in der 200 Seemeilenzone Islands aufhalten, nutzen die Fischer die Gelegenheit und lassen sich nicht mit der kleinen, zugewiesenen Quote abspeisen, wie Der Spiegel 2013 berichtete. Vor der Küste sieht man an diversen Orten silberglänzende und bewegte Flecken auf dem Wasser wie aktuell in Keflavik. Die Fische haben keine Schwimmblase und müssen deshalb für den eigenen Auftrieb immer in Bewegung bleiben. 2016 liess sich dies sehr gut an den Küsten der Halbinseln Snaefellsnes und Langanes beobachten.

2015 war das Meer ausnehmend kalt und die Makrelen blieben mehr oder weniger weg. Westisland scheint ihnen zur Zeit sehr zu behagen, Ostisland dagegen ging gemäss Morgunbladid bis jetzt leer aus. 

Makrelen findet man auf den isländischen Speisekarten noch selten, obwohl diese als gute Speisefische gelten. Sie haben einen relativ hohen Fettanteil von 12%. Die Makrelen werden in Island mehrheitlich gefroren und exportiert, andere werden zu Fischmehl.

Video: es braucht etwas Geduld bis der Wal auftaucht, aber näher geht fast nicht!

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