Dynjandifoss, der fotogene Wasserfall

Dynandifoss in der herbstlichen Vegetation. 17.09.2019

Island hat unendlich viele Wasserfälle, bekannte, unbekannte und sogar namenlose. Einer aber liegt nicht an der Ringstrasse, sondern fällt in den Westfjorden wie ein Schleier von der Dynjandiheidi und über die steilen Basaltschichten Richtung Arnarfjördur hinunter. Bei der Sichtung meiner Bilder stellte ich fest, dass es noch viel Fotopotential gibt und ich freue mich darauf, weitere Bilder vor Ort machen zu können, aus Distanz und das der Nähe. 

Der Dynjandi Wasserfall hat auch den Namen Fjallfoss, was Bergwasserfall bedeutet, dynjandi lässt sich mit „der Tobende, der Dröhnende“ übersetzen. Dynjandifoss ist 100 Meter hoch und fächert sich von 30 Metern Breite oben auf 60 Meter unten auf. Während sich im Sommer ungefähr zwei bis acht Kubikmeter Wasser pro Sekunde in die Tiefe stürzen, sind es im Winter nur die Hälfte. Beim Gestein hinter dem Wasserfall handelt es sich um Lava- und Sedimentschichten. Die älteste Lava ist ungefähr 13 bis 14 Millionen Jahre alt. Von der anderen Fjordseite, von Thingeyri/Hrafnseyri kommend, erkennt man kaum, dass sich unterhalb des Hauptfalles noch weitere fünf Wasserfälle befinden. Deshalb lohnt es sich wirklich, Dynjandifoss aus der Nähe zu besuchen und den Weg hinaufzuspazieren. Von oben nach unten reihen sich der Hundafoss, der Göngufoss (hinter dem es einen Durchgang gibt), Haifoss, Udafoss und Baejarfoss. Zuunterst wird man auf einer Infotafel auch aufgeklärt, dass es früher im Bereich des Wasserfalles Farmen gab und man entlang des Flusses Dynjandisa mit grossen Steinen Verbauungen machte, da dieser ab und zu die Ufer trat. 

Die Zunahme des Tourismus betrifft auch den Dynjandifoss. Es sind nicht nur Busse und Mietwagen, die hier stoppen, in letzter Zeit kamen auch mehr und mehr Kreuzfahrtschiffe, welche in der Bucht vor Anker gingen und ihre Passagiere ausbooteten, da die Fahrt von Isafjördur zu lange dauert. Hier müssen von den Behörden dringend Regeln und Begrenzungen erlassen werden. Eigentlich steht der Wasserfall mit seiner Umgebung seit 1981 unter Naturschutz. Im Sommer 2020 wird das Gebiet wegen Corona, weniger Touristen und kaum Kreuzfahrtschiffen eine Verschnaufpause erhalten. Hoffentlich wird diese zur Verbesserung der Infrastruktur genutzt. Im Winter war der Wasserfall bis jetzt kaum erreichbar, zu steil, zu schneebedeckt sind die Passhöhen auf beiden Seiten des Wasserfalls und die Strassen meistens geschlossen. Aber mit der in Kürze anstehenden Eröffnung des Hrafnseyjartunnels, dürfte der fotogene Dynjandiwasserfall auch im Winter ein besuchenswertes Ziel werden. Jetzt kann ich kann es kaum erwarten, wieder dort zu stehen mit genügend Zeit für neue Foto. 2022 wird dieser Wasserfall auf der Westfjordetour besucht werden, wer aber viel Zeit zum Fotografieren braucht, darf auch für eine Privattour anfragen (info@bestoficeland.ch).

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.