Farb- und Kräftespiel im Fjallabak

Hinter der Pferdeherde entlang der spektakulären Fjallabakstrecke. 12.07.2016

Hinter der Pferdeherde entlang der spektakulären Fjallabakstrecke. 12.07.2016

Die Reise Kräftespiel der Elemente ist äusserst abwechslungsreich und jeder einzelne Tag ist voller neuer Eindrücke. Aber selbst für die Reiseleiterin ist der vierte Tag ein Schlüsseltag mit der Fahrt durchs Fjallabak entlang der Strasse F208. Natürlich ist gutes Wetter für diesen Tag ein Faktor und es ist wünschenswert, dass nicht die Landschaft nicht in Nebel gehüllt ist. Etwas westlich von Kirkjubaerklaustur liegt der Abzweig Richtung Landmannalaugar. Die Brücke über den Fluss Skafta ist nach dem Gletscherlauf vom letzten Herbst zur Zeit nur für Fahrzeuge mit weniger als fünf Tonnen befahrbar. Danach steigt die Strasse stetig an, kurz nach Holaskjol wartet die erste Furt. Bald wird die Feuerschlucht Eldgja erreicht, welche zum Vatnajaköll Nationalpark gehört.Was wie ein liebliches V-Tal aussieht, entstand in der Zeit um 935 in einem gigantischen Ausbruch. Wer die Steine etwas genauer betrachtet, findet schnell erkaltete Lava in rot, grau und schwarz. Riesige Gesteinsbrocken säumen den Wanderweg und einzelne sind mit einem Datum versehen. Donnerte doch im Juli 2011 ein mächtiger Lavabrocken von der obersten Schicht der bis zu 150 Meter tiefen Schlucht hinunter. Trotz des Risikos lohnt sich die Wanderung zum Ofaerufoss, über welchen bis in die Neunzigerjahre eine Naturbrücke führte. Diese stürzte unter den Schneelasten schliesslich ein. Um das Gelände zu schützen, wurde nun eine Treppe und ein Plattform beim Wasserfall angelegt. Malerisch sind die mit grünstem Gras bewachsenen Steine im Bach. Nach Eldgja folgt der äusserst attraktive Pistenabschnitt mit steilen Abschnitten auf die Berge und in die Täler. Grün, schwarz und etwas weiss vom alten Schnee prägen die Landschaft. Selbst Reiter zieht es mit einer Pferdeherde gleichzeitig mit uns entlang dieser Strecke und durch zahlreiche Furten. Für uns war dies eine weitere Bereicherung des Tages.

Allmählich und nach spannender Fahrt wechselt die Farbe des Gesteins. Es wird heller. Der farbige Rhyolith zeigt sich und selbst die Piste wird gelblich. Das bekannte farbige Gebiet Landmannlaugar ist nicht mehr weit. Bald öffnet sich das breite Flusstal mit den bunten Rhyolithbergen, dem mächtigen Obsidianstrom und den dampfenden Quellen. Vor den zwei Furten reihen sich die Autos, welche die Durchfahrt scheuten. Bald sind wir auf dem Parkplatz von Hütte und Campingplatz. An der Anzahl Zelten,  Busse, Camper und Jeeps ist leicht zu erkennen, dass Landmannalaugar ein beliebtes Ziel ist, auch als Tagesausflug von Reykjavik. Für uns ist das Zusammentreffen mit all den Leuten nach der gerade erlebten Einsamkeit einigermassen gewöhnungsbedürftig. Zur Auswahl stehen eine kleine Wanderung oder ein Bad in der bekannten natürlich heissen Quelle. Auf der Badeplattform versucht man sich umzuziehen, bevor man in den warmen Bach steigt und zu der Stelle robbt, wo sich die Wassertemperatur am angenehmsten anfühlt. Auf der Fahrt nach Hrauneyjar besuchen wir den Kratersee Hnausapollur, welcher wiederum andere Farben aufweist und von dort sind vom Wind entstandene, helle Bimssteinringe auf einigen Hügeln zu erkennen. Die Landschaft wird wieder grauer, die Piste führt entlang der Stromleitung und in der Ferne zeigt sich das Weiss des Gletschers Hofsjökull. Im Bereich von Stauseen, verschiedenfarbigen Kanälen und Kraftwerken bei Hrauneyjar neigt sich das Farben- und Kräftespiel dem Ende zu. Die zweite Reise startet in Kürze, wer weiss, ob hier ein Update folgen wird.

Fjallabak-Fotogalerie

 

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