Grossartige Herbstfarben, Nordlichter gefunden

Herbstfarben in der Allmännerschlucht in Thingvellir. 27.09.2023

Eine Woche früher als sonst und mit umgekehrtem Reiseverlauf endete kürzlich unsere Reise Herbstfarben und Nordlichter. Die herbstfarbige Vegetation hätte sich nicht schöner präsentieren können, Wolken gestalteten die Suche nach Nordlichtern nicht ganz einfach, aber wir fanden und bewunderten sie.

Immer wieder gingen Ahs und Ohs durch den Bus und sie galten den leuchtenden Büschen, Bäumen und Flechten während der ganzen Reise, ausgenommen am Anreisetag, als es auf dem Weg vom Flughafen nach Borgarnes mehr oder weniger regnete. Eine Regel besagt, es brauche drei Tage Frost um die roten, orangen und gelben Herbstfarben hervorzuzaubern. Ob es genau so stimmt, wissen wir nicht mit Sicherheit, ebensowenig wann dies genau ist. Zudem kam die Frage auf, wie lange diese Farbenpracht andauern würde. Auch das konnte nicht beantwortet werden, für unsere Woche reichte es! Mit Ende September und anfangs Oktober sind wir nun immer sehr gut gefahren, in Nordisland könnte es auch etwas früher sein, in etwas höher gelegenen Gebieten ebenfalls. Selbst ohne Sonnenlicht sieht die Vegetation grossartig aus, beleuchtet die Sonne zusätzlich rote und orange Heidelbeerblätter, gelbe Birken- und Weidenblätter, wird dies zur wahren Augenweide. Das warme, flache einfallende Herbstlicht ist noch das Tüpfchen auf dem „i“. Man könnte in Island wohl überall hin reisen, die Route durch den Westen und Süden hat sich aber einmal mehr bewährt, das eher gemütliche Programm lässt die Reise immer wieder zum Genuss werden. Viele Orte in Island lassen sich ganzjährig besuchen, einige präsentieren sich aber im Herbst am allerschönsten. Dies trifft in unseren Augen besonders auf Thingvellir und von Hraunfossar bis Husafell zu, wie die folgenden Bilder zu beweisen versuchen. 

Aber auch andernorts und im Südosten waren immer wieder spontane Herbstfarbenstopps nötig, wie auf der Halbinsel Snaefellsnes, im Lavafeld Eldhraun und bei der Gletscherlagune Fjallsarlon. Die Bildauswahl fiel wiederum etwas schwer.

Die Nordlichter machten es uns auf dieser Reise nicht leicht, das heisst es war oftmals eher die nächtliche Bewölkung und in der einen klaren Nacht die schwache Aktivität kombiniert mit dem Vollmond. Einige App-Alarme gingen während der Nächte auf meinem Handy ein, aber bei ganz bedecktem Himmel lohnt es sich nicht nach draussen zu gehen. Ungeachtet der Werte der Nordlicht-Apps hatten wir dennoch zweimal Glück, und wir durften selbst mit wenigen Sternen am Himmel Polarlichter beobachten. Die Ausdauernden etwas mehr als diejenigen, die bald schlafen gingen. Es zeigte sich einmal mehr, wie luxuriös es ist, gleich bei der Unterkunft das Leuchten am Himmel zu finden und nicht stundenlang zu fahren zu müssen. In der zweiten Nacht in Borgarnes zog sich der klare Himmel leider schnell zu, während noch ein leuchtender Streifen der untergegangen Sonne zu sehen war. Plötzlich aber zeigte sich flach über dem Horizont ein grüner senkrechter Streifen. Vermutlich wäre ohne Wolken ein schönes Schauspiel hoch am Himmel zu sehen gewesen, aber wir mussten uns mit dem tiefen Nordlicht zufrieden geben, bis der Himmel ganz mit Wolken überzogen war.

Windig und ebenfalls bewölkt war die Nacht in Hotel A im Borgarfjördur. Aber hier erlebte ich mehr als einmal, dass der Himmel schnell aufreissen kann und man braucht auch nur vor die Zimmertüre zu gehen. Tatsächlich, um 21.30 Uhr hatte es einige Sterne und etwas Nordlicht. Die noch bessere Chance bot sich zwischen 23 und 24 Uhr, zwischen den teilweise dicken Wolken tanzten Nordlichter und mit der Zeit sogar über meinem Wunschort, dem alten, an Weihnachten erinnernden Stall. Starker Wind zwang uns Stative mit der Hand festzuhalten. 

Herbstfarben und Nordlichter gab es für mich auch einer kurzen Entdeckungstour vor der Reise. Die Nacht auf einem einsamen, von Bergen umgebenen Campingplatz am Rande des südlichen Hochlandes war mit kräftigen Nordlichtern ebenso wunderbar, wie der Morgen inmitten von Herbstfarben und die anschliessende Fahrt über den Skjalbreidvegur F338, der auch Linavegur genannt wird, weil die Piste entlang der Stromleitung verläuft. In meinen Augen ein Geheimtipp für eine Privattour im Jeep.

Die Nordlichter als etwas wildes Timelaps-Video, da ich mich immer wieder um die eigene Achse drehte. Es leuchtete in alle Richtungen.

4 Kommentare

  1. die tanzenden Nordlichter würde ich auch gerne einmal sehen… die Reise war fantastisch, vom Moos-Lavafeld bin ich hingerissen und für mich etwas vom schönsten.
    Aber die Gletscherlagune, die Herbstfarben, das wilde Meer…. kurz alles: fantastisch!

    • Hm, hast du geschlafen in Hotel A und letzten Silvester am ersten Abend in Selfoss. Beide Nordlichtabende waren nicht schlecht. Aber ja, es war tagsüber wirklich absolut toll. Schön, dass du dabei warst.

  2. Super Bilder und macht Lust mal eine Herbstreise zu machen😊😊

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