In Siglufjördur scheint wieder die Sonne

Heringsmuseum in Siglufjördur vor hoher Bergkulisse. 07.03.2018

Nach 74 Tagen und zum ersten Mal seit dem 15. November vermag die Sonne am 28. Januar wieder in Siglufjördur zu scheinen. Die Bewohner feiern die Rückkehr der Sonne bei einem „Solarkaffi“, mit Kaffee und „Pönnuköker“, den traditionellen Pfannkuchen mit Rhabarbermarmelade und Rahm, wie es auch in anderen Orte Tradition ist. Die frühere Heringsstadt in Nordisland, am gleichnamigen Fjord an der obersten Spitze der Halbinsel Tröllaskagi, ist eingekesselt zwischen steilen Bergketten, welche durch die Lawinenverbauungen hoch über der Stadt noch bedrohlicher wirken. Der Ort hat dank den Bergen einen natürlichen und äusserst geschützten Hafen und ein Skigebiet. Früher war die Erreichbarkeit mit Schiffen und Booten wichtiger als der Landweg. Von 1900 bis 1968 war Siglufjördur auf der ganzen Insel bekannt wegen der jährlich ankommenden, riesigen Heringsschwärme. Fischer strömten hierhin, um den ganzen Tag mit ihren Booten rauszufahren, viele Frauen und Mädchen kamen um mit Heringssalzen Geld zu verdienen. Es waren die silbernen Jahrzehnte, die Siglufjördur zu einer Stadt von ungefähr 3000 Einwohnern wachsen liessen. Daran erinnert auf eindrückliche Weise das in den ehemaligen Gebäuden der Heringsfirma  errichtete und mit einem Award prämierte Heringsmuseum. Der Besuch ist fast ein Muss, wenn man Siglufjördur besucht. Einen guten Eindblick über das Leben während den Heringswochen vermittelt auch das Buch „Die Eismalerin“ von Kristin Marja Baldursdottir. Alljährlich findet am ersten Augustwochenende das Heringsfestival statt, an dem viele Isländer nach Siglufjördur strömen.1969 blieb der Hering plötzlich weg. Während man nun in Ostisland grosse Fänge machte, verliessen mehr und mehr Leute die Stadt im Norden. Es war der Niedergang der Stadt. Gleichzeitig wurden die Verkehrswege auf dem Land immer wichtiger und Siglufjördur wurde erst nach und nach durch Tunnelbau besser erreichbar. Kam man von Osten musste man über den 400 Meter hohen Pass Lagheidi, welcher im Winter oft unpassierbar war. 2006 kam für Siglufjördur verkehrstechnisch eine erfreuliche Wende. Ab Olafsfjördur wurden zwei Tunnels eröffnet, welche insgesamt fast elf Kilometer lang sind. Diese sind doppelspurig und etwas weniger abenteuerlich als andere, ältere Tunnels, welche nur einspurig und verhältnismässig schlecht ausgeleuchtet sind. Die Vorfreude der heute ungefähr 1200 zählenden Einwohner von Siglufjördur auf die neue Verbindung war gross, man renovierte die alten Hafengebäude und eröffnete darin Restaurants. Sie leuchten nun mitten im Ort rot, blau und gelb. Im Hafen wurde ein neues Hotel errichtet, welches sogar das Ortsbild verschönerte und vom Stil her bestens passt. Siglohotel ist für Best of Iceland ein toller Tipp! In Siglufjördur und sich noch im Bau befindenden Hotel wurden grosse Teile der ersten Staffel der erfolgreichen Krimiserie Trapped gedreht. Am Hafen lässt sich oft beobachten, wie Boote und Trawler ihre eindrückliche Fischladung löschen. 

Wann immer es passt, wird Siglufjördur von Best of Iceland in ein Reiseprogramm eingeplant. Neben dem attraktiven Ort, ist besonders die Anfahrt vom Skagafjördur spektakulär und eine Nacht in Siglohotel mit dem warmen Hot Pot ein Erlebnis. Am 7. März ist es wieder soweit. Die Kleingruppenreise Wintermärchen unter Nordlichtern in Nordisland erreicht Siglufjördur und hofft natürlich auf Sonnenschein und ein nächtliches Feuerwerk. Es hat noch freie Plätze! Informationen und Buchung info@bestoficeland.ch.

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