Veränderungen und neue Erkenntnisse beim Vulkanausbruch auf Reykjanes

Unvergessliche Momente beim Vulkanausbruch im Geldingadalur in der Dämmerung. Eggert, 14.04.2021

Der Vulkanausbruch auf der Halbinsel Reykjanes hält an und ist nach wie vor sehr attraktiv für alle, welche diesen besuchen – es ist ein überaus empfehlenswertes Erlebnis! Die Landschaft hat sich bereits stark verändert und die Vulkanologen gelangten seit dem Start der Eruption zu neuen Erkenntnissen.

Am 19. März öffnete sich im Geldingadalir, seitlich des Fagradalsfjall im Südwesten Islands die Erde, ein Krater mit einem kleinen, auch speienden Seitenventil entstand innert kürzester Zeit, die Isländer machten sich auf, um dieses Ereignis unweit der Hauptstadt Reykjavik mit eigenen Augen mitzuerleben. Diverse namhafte Fotografen reisten schnellstmöglich nach Island und waren sofort beim Ausbruch, sobald sie die Quarantänezeit abgesessen hatten, wenn sie dies mussten. Davon wurde auf dieser Webseite genauso berichtet, wie vom einzigartigen, unvergesslichen Erlebnis, wenn man selbst vor Ort ist. Natürlich sind nicht nur Schaulustige anwesend, für die Vulkanologen ist es eine Art Krönung ihrer Arbeit die Geschehnisse mitverfolgen und untersuchen zu können. Mittlerweile hat die neue Lava das kleine Tal der Wallachen, Geldingadalur aufgefüllt. Die Stelle, an der ich am 29. März sass, ist unter neuem, nun erkaltendem vulkanischem Gestein begraben, mehr Lava fliesst hinunter ins angrenzende Meradalir, was bereits mit dem neuen Krater vom 5. April startete. In der Zwischenzeit öffnete sich die Erde an weiteren Stellen, sieben oder acht Krater bildeten sich. Bereits beim dritten Krater zeichnete man eine Linie auf der Karte und tatsächlich, alle Ausbruchsstellen liegen auf dieser. Aktuell gibt es sieben oder acht Krater, die sich aufreihen, die beiden höchstgelegenen haben gemäss Medienberichten aufgehört Lava zu speien. Wahrscheinlich entziehen die anderen Erdöffnungen diesen das Magma. Die Wissenschaftler vermuten längst einen vulkanischen Gang in ungefähr einem Kilometer Tiefe, wo sich das Magma ansammelte und die vorhergehenden Erdbeben verursachte. Dass das vulkanische Material aus grösserer Tiefe stammt, erkannten die Wissenschaftler bald, wie bereits berichtet. Einleuchtend ist die Erklärung von Professor Thorvaldur Thordason: Während das Magma sich im unterirdischen Gang staute, gab es durch Bewegungen der Erdplatten Schwachstellen in der Erdkruste, welche sich mit Strohhalmen vergleichen lassen. Diverse reichen bis in den Magmagang hinunter, in welchem ein Überdruck herrscht. Das vulkanische, flüssige Gestein wird so angezapft und ergiesst sich als feurige Lava an der Erdoberfläche in die unbesiedelte Landschaft. Der Lavafluss hat an Intensität zeitweise etwas zugenommen. In den ersten 30 Tagen waren es kontinuierlich 5,6 Kubikmeter pro Sekunde, zeitweise traten acht Kubikmeter Lava pro Sekunde aus und es scheint, dass es nun eher wieder fünf Kubikmeter sind. Das Lavafeld ist bald einen Quadratkilometer gross. 

Mit der Erkenntnis, dass die Eruptionsstellen auf einer Linie liegen, musste man auch den, in kürzester Zeit angelegten Wanderweg ändern. Dieser befand sich genau dort, wo sich die Erde jederzeit öffnen konnte. Nach wie vor ist der Vulkanausbruch wohl das beliebteste Ausflugsziel der Bewohner Islands, sie reisen auch aus anderen Landesteilen an und bereuen es bestimmt nicht. Viele waren schon mehrmals dort und sind erstaunt über die grossen Landschaftsveränderungen innert kürzester Zeit und überwältigt vom Geschehen vor Ort. Auch Reisende zieht es dank dem Ausbruch bereits zahlreicher nach Island. Die Zahl der Flüge hat etwas zugenommen, Geimpfte und Genesene mit entsprechenden Dokumenten können ohne fünftägige Quarantäne einreisen. Die Infrastrukur für einen Vulkanbesuch wurde nach anfänglichem Chaos blitzschnell bereitgestellt und wird in den kommenden Wochen noch verbessert werden. Zur Zeit ist man auf Namenssuche für die neue Lava und hat schon Vorschläge gesammelt. Corona- oder Covidlava wurde abgelehnt. Wie in den Medien berichtet wird, stehen vor allem Fagrahraun (dt. schöne Lava oder schönes Lavafeld) und Fagradalshraun zur Diskussion. Fagradalshraun nimmt Bezug auf den gleich angrenzenden Berg Fagradalsfjall (Berg des schönen Tals). Übersichtskarte von Safetravel.is

Aufgrund der Prognosen der Vulkanologen hofft man, der besucherfreundliche Ausbruch hält noch längere Zeit an. Island ProTravel hat bereits entschieden, dass alle Reisenden von Katalog-Gruppenreisen und MS Ocean Diamond in den Genuss eines Zusatzausflug in Sichtweite des Vulkans kommen werden. Wer näher zum Ausbruch möchte, braucht aber mehr Zeit, die dazu gebucht werden kann. Unbedingt mitbringen sollte man in diesem Fall eine gute Ausrüstung, vergleichbar mit einer Bergwanderung und eine gewisse Trittsicherheit. Natürlich ist bei passendem Wetter auch eine Helikopterflug mit Volcano Heli eine Option.

Mich persönlich freut es sehr, dass in Kürze drei Personen nach Island und zum Vulkan aufbrechen, welche sich von meinen Bildern und Berichten faszinieren liessen. Sie werden mit Eggert unterwegs sein und ich wünsche ihnen einen wunderbaren, unvergesslichen Aufenthalt. Vor wenigen Tagen durfte ich die Juni-Reise Island entdecken mit Papageitauchergarantie bestätigen und einige Mitreisende haben wegen der Eruption den Aufenthalt bereits verlängert. Ich werde auf alle Fälle mit ihnen den Vulkanausbruch besuchen, die oben beschriebene, kürzere Version wird es für die anderen Reisegäste am letzten Tag geben. Natürlich hoffen wir, der Ausbruch ist auch noch im August aktiv und die Mitreisenden von Kräftespiel der Elemente können am letzten Tourtag oder am freien Tag in Reykjavik in den einzigartigen Genuss kommen. Für beide Touren gibt es noch freie Plätze, Privattouren werden auf Anfrage und gemäss der Wünsche organisiert. Private Touren gibt es auch von Best Travel. Für Buchungen, Anfragen und Informationen reichen eine Email oder ein Anruf.

Best Travel ist Mitte April ein eindrückliches Video gelungen!

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