Vulkanausbruch nahe Grindavik

Vulkanausbruch bei Grindavik gesehen von Vogar. Bild Saerun Lind, 22.47Uhr

Gestern um 22.17 Uhr Ortszeit war es soweit, der lang befürchtete und erwartete Vulkanausbruch in der Nähe von Grindavik hat begonnen! Bereits glaubten viele nicht mehr daran, dass es soweit kommen würde, aber die Erde hat ihre eigenen Pläne. Es gab wachsende Kritik bezüglich der andauernden Evakuierung der Bevölkerung von Grindavik, nun wage ich hier zu schreiben, die Sicherheitsvorkehrungen waren eine Meisterleistung der isländischen Behörden.

Es handelt sich aktuell um eine Spalteneruption, wie dies in Island oft der Fall ist. In der Nacht schoss viel Lava auf einer Länge von ungefähr vier Kilometern in die Höhe und dies nicht wirklich weit vom Ort Grindavik. Das Glühen war sowohl in Keflavik als auch in Reykjavik gut zu sehen und beleuchtete den Nachthimmel eindrücklich. Aber trotz Siedlungsnähe hat sich die Natur wohl den beste Ort für einen Ausbruch gewählt und es kamen bis jetzt weder Menschen noch Infrastruktur zu Schaden. Auch der Flugbetrieb war zu keiner Zeit beeinträchtigt. Einzig die Blaue Lagune musste nach nur zwei Tagen Wiederaufnahme des Badebetriebs gleich wieder schliessen (vorerst bis 28. Dezember). Die Zufahrten zu Blue Lagoon, nach Grindavik und zum Ausbruch sind gesperrt. Es gibt keine Möglichkeit zum Vulkanausbruch zu gelangen und zur Zeit werden keine geführten Touren angeboten.

Am Mittag des 19. Dezembers hat die Intensität des Magmaauswurfs bereits deutlich nachgelassen. In der langen Eruptionsspalte formierten sich einzelne Krater, dies nur noch auf einer Länge von 300 bis 500 Metern. Lokalisiert ist alles entlang des bereits bald vermuteten Magmatunnels, der Ausbruch liegt zwischen Hagafell und Sylingafell bei den alten Sundhnukagigur-Kratern. Die Mehrheit der Wissenschaftler lag mit der Vermutung genau richtig und wie in den Medien bereits geschrieben wurde, vielleicht war es jetzt Glück im Unglück mit dieser Ausbruchsstelle?

Screenshot 3D Karte Vulkanausbruch bei Grindavik. Quelle unbekannt, von facebook. 19.12.2023

Eventuell erweist sich nun auch der Damm um das Kraftwerk Svartsengi und Blue Lagoon, den man eiligst im November zu bauen begonnen hatte, als sehr nützlich.

Screenshot der Karte mit der neuen Vulkanspalte. Schwarze Linie, der neue Damm um Kraftwerk und Blue Lagoon. Quelle MBL.is, 19.12.2023

Wie im älteren Blogbeitrag und vielen Updates berichtet, startete alles mit Erdbebenschwärmen ab dem 25. Oktober 2023, welche die Menschen in Grindavik nicht mehr schlafen liessen. Am 10. November gab es heftige Erdstösse, die vertikale Verwerfungen und Schäden an Gebäuden und Infrastruktur in Grindavik zur Folge hatten. In der darauffolgenden Nacht wurden die Leute evakuiert, gerade überlegte man sich, ob sie eventuell auf Weihnachten hin nach Hause dürften. Der Vulkan machte diese Idee nun zunichte. Wir sind gespannt, wie es weitergeht. Wer weiss, ob Matthias Vogt von Volcano Heli schon bald Bilder schickt? Nach 800 Jahren Pause ist in der aktuellen Staffel der Reykjanesfeuer seit 2021 schon die vierte Episode begonnen.

Video von Vogar, 18.12.2023, 22.42 Uhr. Takk fyrir Saerun Lind.

Video aus Keflavik mit Blick auf den Vulkanausbruch, 18.12.2023, 23.12 Uhr. Takk fyrir Eggert.

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Übersichtskarte Reykjanes wegen vielen Anfragen, hergestellt aus einem Bildschirmfoto von Visit Reykjanes:

Übersichtskarte Reykjanes mit Ausbrüchen und Ferienhaus. Sreenshot von visitreykjanes.is. 19.12.2023

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