Nach meinem Vortrag vom letzten Oktober in Lenzburg war eine Reise rund um die BPW-Konferenz in Reykjavik gefragt. Nach langer Ungewissheit durften wir im Mai eine tolle Tour erleben und eine weitere massgeschneiderte Reise reiht sich in mein Portfolio. Eine Mitreisende war mit Pinsel, Malkasten und einem kleinen Reisetagebuch mit dabei. Jeden Tag entstand ein kleines Kunstwerk, wir dürfen die Bilder hier zeigen. Vielen Dank dafür Barbara Mikuljan!
BPW steht abgekürzt für Business Professional Women. Letzten November war wohl auch wegen Covid ausser dem Datum wenig bekannt über die Konferenz, aber eine Reise will im voraus geplant sein. Der Entscheid, eine Pretour vor der den Konferenztagen durch den Süden und eine Aprestour danach im Westen zu organisieren, erwies sich schlussendlich als optimal, da sowohl einzelne Teile oder die Gesamtreise gebucht werden konnten. Aufgrund der Corona-Ungewissheit kamen die Buchungen nur zögerlich, also öffneten wir die Reise auch für nicht BPW-Mitglieder unter dem Namen Frauenpower in Island. Es klappte und am 22. Mai flogen elf Frauen nach Island, gespannt, was sie erwarten würde.
Die Tage im Süden begeisterten alle, sie waren nicht mit zu viel Programm und Hektik überladen und liessen Gestaltungsfreiheit, je nach aktuellen Bedürfnissen und Wünschen. Alle Teilnehmerinnen konnten gut damit umgeben, dass wir keinen allzu genauen Tagesfahrplan hatten und verweilen durften, wo es uns gefiel und wenn das Wetter passte – es ist meine liebste Form als Reiseleiterin unterwegs zu sein und das Optimum aus den Tagen herauszuholen, ein grosses Merci an alle Reisegäste!
Nach Ankunft ging es direkt nach Selfoss ins Hotel, wo sich alle der hellen Nacht bewusst wurden. Wer nicht hinter Vorhängen schlief, brauchte die Sonnenbrille im Bett!
Tags darauf besuchten wir die bekannten Wasserfälle an der Südküste, Kap Dyrholaey – tatsächlich waren ganz wenige Papageitaucher schon da – Vik und das Lavafeld Eldhraun. Letzteres zeigte sich eher grau, da es wenig geregnet hatte, in der Folgenacht aber Feuchtigkeit erhielt. Was für ein grüner Unterschied innert kurzer Zeit und wir machten erst noch Bekanntschaft mit einem Schneehuhnmännchen. Für die Gletscherlagune war ziemlich schlechtes Wetter angesagt, aber man sollte sich darüber keinen Kopf zerbrechen, denn alles war anders und das Highlight des Südostens konnten wir bei schönen Bedingungen lange geniessen.
Leider scheint das wohl schönste Elfenhäuschen bei Hof nicht mehr zu existieren, die Torfkirche konnte es wettmachen. Immer wieder lohnt sich die Weisheit „Morgenstund hat Gold im Mund“! Bei der landschaftlich grossartigen Schlucht Fjardarargljufur zählten wir zu den ersten und durften den Spaziergang fast alleine unternehmen. Einen weiteren Stopp gönnten wir uns bei Hjörleifshöfdi. Während sich die einen dem Fotografieren widmeten, nutzten andere die Zeit, um auf der schwarzen Sandebene dem Meer entgegen zu wandern, die Seele baumeln und Gedanken fliessen zu lassen. Das Picknick am Strand Reynisfjara schmeckte auch, selbst wenn dort deutlich mehr andere Touristen waren.
Nach längerer Fahrt durch die gerade grün gewordene Gras- und Weidelandschaft mit den blau blühenden Lupinen erreichten wir den goldenen Wasserfall Gullfoss. Hier hatte es kurz vorher geregnet, die Szenerie zeigte sich dramatisch mit Sonne, dunklen Wolken und Regenbogen. Strokkur, den kleinen Bruder des grossen Geysirs besuchten wir gleich zu Beginn des nächsten Tages, bevor wir uns im warmen Wasser von Gamla Laugin oder Secret Lagoon aalten. Bewunderung gab es in Fridheimar bei der Pferdevorführung und den Erklärungen im Tomatengewächshaus. Das Besitzerpaar selbst, Knutur und Helena, die ich schon seit 2009 kenne, waren persönlich für uns da, Helena wäre eigentlich eine grossartige Rednerin für die BPW Konferenz gewesen.
Abends in Reykjavik trennten sich unsere Wege vorübergehend, Konferenzteilnahme oder individuelle Ausflüge waren nach eigenen Bedürfnissen gebucht worden. So zog es die einen auf eine Walbeobachtungstour und Inside the Volcano und natürlich auch zu den Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt.
Der sonntägliche Tagesausflug, für den sich immer mehr entschieden, führte auf die Halbinsel Reykjanes, für die einen inklusive Bad in der Blauen Lagune, für andere mit Brandungserlebnissen an den Klippen. Wer kann schon auf ganz neuer Lava picknicken, wie wir beim Fagradalsfjall?
Die Aprestour startete Richtung Westen und dem Wetterbericht folgend, besuchten wir gleich die vielen Highlights der Halbinsel Snaefellsnes – ein langer, sonniger Tag wurde uns beschert, welcher in Stykkisholmur endete.
Dort erwartete uns Nebel und Kühle am folgenden Morgen.
Nicht auf dem Programm waren Skogarströnd und Eiriksstadir, aber vor dem Regen konnten wir doch noch fantastische Blicke über die Inselwelt des Breidafjördur schweifen lassen. Per Zufall durften wir auch noch einiges zur Eiderdaunen-Aufbereitung in Borgarnes erfahren. Der nächste Tag im Borgarfjördur war wiederum versöhnlich und die Lavawasserfälle zeigten sich in schönen Farben. Zum Schluss holten wir noch den Lachs ab und stoppten in Njardvik beim Supermarkt, da die meisten noch einige isländische Leckereien einkaufen und nach Hause mitnehmen wollten. Unbedingt wollten wir auch noch die brütenden Eiderenten sehen und fuhren dem geschützten Gelände bei Sandgerdi entlang.
In Hotel Berg an den Klippen in Keflavik ging eine wunderbare Reise mit tollen und sehr flexiblen Frauen zu Ende. Ich möchte allen von ganzem Herzen danken, die diese Reise gebucht und mitgestaltet haben – takk fyrir! Die von Barbara gemalten Bilder unterstreichen den Charakter dieser Tour grossartig und ich verzichte darauf, Fotos von mir zu ergänzen.
28. Juni 2022 um 18:12
Wunderschöner Bericht und sehr schöne Bilder! Da werden Erinnerungen wach und ein leichtes Fernweh nach dem Norden……
Danke!
Maria