Nach drei Stunden Flug ab Reykjavik sind die Eisberge von Ilulissat und dem Eisfjord vom Flugzeug aus erkennbar und man landet in einer völlig anderen Welt! Kurz nach der Landung konnten wir die Zimmer in Hotel Arctic beziehen. Die Aussicht auf die Eisberge ist umwerfend. Da es nicht dunkel wird um diese Jahreszeit, bildet die Kulisse das wohl schönste Fernsehprogramm!
Am Nachmittag erhielten wir auf einem geführten Stadtrundgang sowohl einen Eindruck als auch Informationen über die 4500 Einwohner zählende, lebendige Stadt Ilulissat mit den farbigen Häusern. Es ist sonnig und wärmer als erwartet, Inuit-Kinder spielen draussen, an den Häusern wird geflickt, einige alte Autos fahren durch die wenigen Strassen und die Huskies faulenzen in der Sonne. Die dunkle Kirche liegt an der Küste und bietet einen traumhaften Blick auf die Eisberge.
Die abends spät beginnende Bootsfahrt zum Eisfjord hätte schöner nicht sein können.Die Eiskolosse am äusseren Rand des UNESCO-Eisfjords präsentieren sich prächtig im Licht der Mitternachtssonne.
Der zweite Tag bot auch Zeit für eigene Entdeckungen. Ein Spaziergang zum Friedhof lohnte sich. In Grönland wird darauf geachtet, dass der Ort der letzten Ruhe Blick auf den Ozean bietet. Der Weg zur ehemaligen Inuit Siedlung Sermermiut war teilweise noch von Schnee bedeckt und führt zum eisgefüllten Eisfjord.
Trotz Regen brachen wir am dritten Tag früh auf zur Bootsfahrt zum nördlich gelegenen Eqi Gletscher auf. Teilweise lagen die Eisschollen und -berge noch ziemlich dicht, Kapitän Arne hatte mit seinem Boot alles bestens unter Kontrolle. Die Saison hat eben erst begonnen und wir konnten nicht sehr nahe an den kalbenden Gletscher. Die gute Luft und die Ruhe, welche nur vom Knacken des Eises unterbrochen wird liess sich aber sehr geniessen. Die Sonne drückte durch die Wolken, die Stimmung war wunderbar. Auf der Rückfahrt zeigte sich auf der Höhe der Siedlung Rodebay noch ein Buckelwal.
Je länger der Sommer dauert, desto weniger Wintereis wird es haben, desto grüner wir das Gras, desto mehr Mücken sind in der Luft, desto mehr Wale erreichen grönländische Gewässer. Die Lebensbedingungen der Inuit sind nach wie vor nicht einfach, vom Fussballspielen auf dem sandigen Platz lassen sie sich aber nicht abhalten.
Best of Iceland hatte die Reise ursprünglich für Servrail ausgeschrieben und bereits ist der dritte Tag fast vorüber. Morgen Mittag wartet schon die Abreise nach Reykjavik, der Himmel klart auf. Alle Mitreisenden sind voller neuer Eindrücke. Ein Abstecher nach Grönland kostet zwar sein Geld, aber es ist grossartig diese einzigartige Eisbergwelt entdecken zu dürfen. Hoffentlich kann die Reise auch bald wiederholt werden.