Es war und wird einmal ein Wintermärchen

Fotoexperiment überbelichtete Pseudokrater bei Skutustadir. 13.03.2024

Wunderbar ist es, wenn ein Wintermärchen wahr wird wie im vergangenen März, noch besser ist es zu wissen, diese tolle Reise ist für 2025 bereits wieder buchbar. Never change a winning team! Es gibt wirklich gar keinen Grund an der Route etwas zu ändern und auch die routenoptimierten und speziellen Unterkünften haben wieder zugesagt uns zu beherbergen. 

Zum Reisebeginn war der Name der Tour allerdings nicht ganz gerechtfertigt. Im Südwesten der Insel hatte es überhaupt keinen Schnee und es war eher frühlingshaft als winterlich. Aber der klare Himmel passte auch allen, Borgarnes lieferte einen wunderschönen Sonnenuntergang, nach Einbruch der Dunkelheit zeigten sich an der Küste zuerst schwache, für alle die länger ausharrten schöne Nordlichter.

Von gutem Wetter geprägt waren auch der zweite Tag und die zweite Nacht. Alle genossen die Fahrt in den Nordwesten, teilweise lag nun auch Schnee. Auf der Halbinsel Vatnsnes sonnten sich die Robben und der Drachenfelsen Hvitserkur. Die Schlucht Kolugil erreichten wir mit den letzten Sommerstrahlen, sie zeigte sich eindrücklich, wenn auch nicht ganz so vereist wie auch schon. Hotel Laugarbakki war bis aufs letzte Zimmer ausgebucht. Als es dunkel wurde hielten auf einem windigen Spaziergang Ausschau nach Nordlichtern, welche sich tatsächlich etwas zeigten. Mehr sahen alle, die gegen Mitternacht draussen standen. 

Winterlich präsentierten sich die Tage in Nordisland, die Wetterprognosen für die kommenden Tage waren nicht allzu gut, so dass einige im Eyjafjördur noch den Moment für eine Walbeobachtungstour nutzten. Der Fjord zeigte sich ruhig, glatt und magenfreundlich, spontan entschied auch ich mich mitzugehen. Nicht zu kalt und mit schöner Wetterstimmung durften wir zwei Buckelwale mehrmals beobachten. Der gewaltige Sprung eines Wals aus dem Wasser kam so überraschend, dass niemand diesen fotografisch festhalten konnte. Nicht fehlen durften der Götterwasserfall Godafoss, am Myvatn die Pseudokrater von Skutustadir und die Gnomen und Trolle der Dämmerburgen Dimmuborgir, welche sich genau wie der Explosionskrater Hverfjall mit etwas Schnee von der besten Seite zeigten. Die Badehöhlen Grjotagja inspirierten zu einem warmen Bad, welches wir im weichen Wasser des Naturbades sehr genossen. Die anschliessende Fahrt Richtung Husavik zu den heissen Quellen und zum Kraftwerk Theistareykir glich eher einem Blindflug im Schneegestöber und wir waren froh um unseren Bus mit 4×4 Antrieb. So erreichten wir ohne Probleme unsere Cottages in Stadarholl, wo wir wegen des Wetters nicht Nordlichter, jedoch das feine, extra für uns zubereitete Abendessen in gemüthlicher Atmosphäre genossen.

Gleich neben unserer Unterkunft im Adaldalur befindet sich der Museumstorfhof Grenjadarstadur  mit der Kirche, die Torfkirche Saurbaer bewunderten wir weit hinten im Eyjafjördur. Es sind Zeugen vergangener Zeiten.

In diese taucht man auch im ausgezeichneten Heringsmuseum von Siglufjördur ein. Es ist immer wieder traumhaft, dort das schöne Hotel zu beziehen, Ambiente und Hot Pot zu geniessen. Nachtschwärmer entdeckten zwar nur fotografisches Nordlicht, aber der Ort hat bei Nacht einen speziellen Reiz. Die Idylle wurde allerdings von einem Unfall auf eisiger Strasse überschattet, eine Reiseteilnehmerin stürzte und zog sich Frakturen an Arm und Becken zu. Zum Glück gibt es in Siglufjördur noch ein Spital mit einer jungen Ärztin, welche vom Seniordoktor assistiert wurde, grosse Hilfsbereitschaft erfuhren die Verunfallte und ihr Ehemann von Passanten, von der Rezeptionistin im Hotel und einer Mitarbeiterin die Fahrdienste leistete. Die ganze Gruppe war einigermassen geschockt, dennoch staunten wir, wie gut alles trotz abgelegener Lage funktionierte. Ein grosses Dankeschön gilt allen, die hier mithalfen. Leider konnten die beiden Pechvögel nicht mehr mit uns weiterreisen und wurden von der Reiseversicherung organisiert per Ambulanz und Inlandflug schlussendlich in den Süden und auch wieder nach Hause gebracht – wir unterstützten sie telefonisch und in Keflavik so gut wir konnten. Wie ich gerade erfahren habe, ist der Weg zur Heilung lang und braucht viel Geduld, aber es geht Stück für Stück aufwärts.

Die spektakuläre Fahrt in den Skagafjördur und später in Borgarfjördur verlief problemlos. Die Lavawasserfälle zeigten sich mit dem gewünschten blauen Wasser. Hier zeigt sich alles mehr oder weniger ohne Schnee und man konnte bereits treibende Weidenknospen bei Hotel A entdecken. Dies ist defintiv eine unserer Lieblingsunterkünfte. Wärmend knisterte das Feuer beim Abendessen und Frühstück im Restaurant.

Die Zivilisation erreichten wir in Reykjavik, wo alle etwas freie Zeit genossen, bevor wir auf Reykjanes die heissen Quellen von Gunnuhver und die Klippen bei Reykjanesviti besuchten. Wer aber hätte gedacht, dass unsere Reise mit einem Vulkanausbruch bei Sundhnukagigar enden und wir dies als Augenzeugen beobachten werden. Wahrlich ein sehr spezielles Dessert beim Abschiedsabendessen, über welches im letzten Beitrag berichtet wurde.

Diese tolle und wirklich märchenhafte Reise wollen wir unbedingt wiederholen, die Preise sind bereits berechnet und das Wintermärchen vom 23. Februar bis 2. März 2025 kann gebucht werden. Diese vielfältige Tour fernab von Menschenmengen gefällt uns immer wieder und auch auf einige spezielle Unterkünfte freuen wir uns bereits jetzt!

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