Im Rahmen des Brainstorming-Meetings von Island ProTravel erkundeten wir ein Gebiet Islands, welches allzu oft nur schnell durchfahren wird und nicht sehr viel Beachtung erhält. Seit Samstag muss ich sagen, dies ist ungerechtfertigt und gerade für Islandbesucher, welche gerne etwas abseits der meisten Touristen unterwegs sein möchten, dürfte dieser Landesteil von Interesse sein. Einige Orte und Sehenswürdigkeiten seien in Stichworten augezählt: Hrutafjördur, Midfjördur, Halbinsel Vatnes, Vididalur, Kolugil, Hvammstangi, Laugarbakki, Bordeyri, Daeli, Gauksmyri, Regionalmuseum Reykir, Hot Pot, Wollfabrik Kidka, Robben(-museum), Pferde, Schafe, Agnes…
Starten wir mit dem Fall Agnes. 1830 wurde Agnes zusammen mit Fridrik bei den Thristapar wegen Mordanklage enthauptet. Dieses Ereignis wurde mit dem Roman Das Seelenhaus von Hannah Kent wieder in Erinnerung gerufen. Mit Hilfe einer Karte auf dem neuen Flyer kann man einige im Buch erwähnte Stationen von Agnes selbst besuchen und im Heimatmuseum von Reykjr sind der Ohrschmuck zu finden, welchen Agnes auf ihrem Gang zur Hinrichtung getragen hatte. Im Museum in Reykir bei der geschlossenen Schule Reykjaskoli am Hrutafjördur gibt es auch interessante Ausstellungen zur Haifischjagd und zum Leben im Torfhof. Das viele heisse Wasser vor Ort wird unter anderem in einem riesigen Hot Pot gefasst, welchen man besuchen kann. Die Temperatur sollte von den Badewilligen vorgängig geprüft werden. Ebenfalls mit heissem Wasser verwöhnt, wird man im 80 Seelenort Laugarbakki, welchen man nach wenigen Metern von der Ringstrasse erreicht. Die ehemalige, grosse Schule wurde in ein schönes Hotel umgewandelt, die frühere Sporthalle kann für Events genutzt werden und draussen erwarten die Hotelgäste drei Hot Pots. Hier sind sowohl der bekannte Musiker Asgeir zur Schule gegangen, wie die neuste Ausgabe des Icelandair-Magazins berichtet, als auch Sigurdur Lindal Thorisson, welcher sich sehr für das Gebiet engagiert und das Isländische Robbenzentrum führt. Dieses liegt wunderschön am Hafen von Hvammstangi zusammen mit der Touristeninformation und es lohnt sich, dem Museum einen Besuch abzustatten, bevor man die Halbinsel Vatnes umrundet und sich auf Robbenbeobachtung begibt. Sigurdur weiss sehr viel darüber zu berichten. Hvammstangi ist mit 600 Einwohnern der grösste Ort des Hunathing Vestra und ebenfalls besuchenswert ist die Wollfabrik Kidka, wo Wollprodukte angefertigt werden, welche ausschliesslich in Island hergestellt werden. Am besten stärkt man sich mit der feinen Fischsuppe im schönen Restaurant oberhalb des Robbenzentrums, bevor man um die Halbinsel Vatnes fährt. Wer dies vor hat, sollte wissen, dass die Strasse eher schlecht als recht ist, aber man wird ausser mit Robben auch mit einem schönen Rett, wo die Schafe zusammen getrieben werden, dem speziellen Felsen Hvitserkur, der Basaltsäulenformation Borgarvirki und einer schönen Landschaft belohnt. Auffallend sind die vielen Pferde in diesem Gebiet. Wer diese gerne testen möchte, kann dies bei den Hotels Gauksmyri und Daeli tun. Letzteres liegt im Vididalur, welches geschichtlich Bekanntheit erlangte, weil hier das Flateyjarbok geschrieben wurde. Heute ist das Tal sehr beliebt bei Lachsanglern, der Fluss ist aber im lange im voraus ausgebucht. Anstatt zu angeln besuche man die Schlucht Kolugil, wo die Trollfrau Kola wohnte. Man kann hier auch wandern und etwas klettern, mache dies aber vorsichtig, denn es geht tief hinunter. Dieser Bericht ist keinesfalls abschliessend, aber macht das Gebiet hoffentlich etwas schmackhaft? Die nächste Reise von Best of Iceland, welche dorthin führt, und auf welcher in Laugarbakki übernachtet wird, ist Wintermärchen unter Nordlichtern am Fjord. Für Nordlichtbeobachtungen eignet sich das Gebiet sehr, da sich der Himmel weit in alle Richtungen zeigt. Es hat noch wenige Plätze auf dieser Tour. Anfragen unter info@bestoficeland.ch.