Es ist zum Jahresbeginn eine der erste Taten im Büro, am Jahresende folgt in Form einer Reise die Krönung. Die Planung der Silvesterreise kann nicht früh genug beginnen, damit wir diese durchführen und geniessen können. Der Titel des Beitrages liesse sich fast vom letzten Jahr übernehmen. Das Reiseprogramm ergibt sich durch die Tage mit Direktflügen, beim vergangenen Jahreswechsel waren es acht tolle Tage, die wir erleben durften. Der nächste Leuchtende Silvester wird sieben Tage dauern. „Immer wieder“ tönt doch schon sehr nach Wiederholung, das ist es in einem gewissen Sinne auch, dennoch war jede dieser Reisen einzigartig und anders, abhängig von Wetter- und Winterbedingungen und natürlich von den Reisegästen.
Ein kurzer Rückblick: Das um einen Tag erweiterte Programm startete mit einer Nacht in Keflavik. Gleich am nächsten Morgen fuhren wir los Richtung Borgarnes und in den Borgarfjördur. Beim Spaziergang mit etwas Schneestapfen um die kleine Halbinsel Borgarnes erwachte der Tag mit einem rosa Pastellstreifen am Himmel, als dann die tiefstehende Sonne die Berggipfel von Snaefellsnes beleuchtete, wurde es schon fast kitschig. Kontrastreich war es beim farbigen Felsen der sprudelnden Heisswasserquelle Deiltartunguhver, wunderschön das tief- und hellbaue Wasser bei den Lavawasserfällen Hraunfossar. Am Ende des Tages erreichten wir das weihnächtlich beleuchtete Selfoss, wo wir vier Nächte verbrachten. Auf dem Weg Richtung Vik sahen wir einen hellen Streifen am Himmel, wir waren unterwegs zu gutem Wetter – so dachten wir, staunten aber wirklich, als wir am Strand Reynisfjara von stürmischem Wind und aufkommendem Schneegestöber erwischt wurden. Dies war nur ein Vorgeschmack, denn in Vik war der schwarze Strand bereits weiss, die Kirche oberhalb des Ortes konnte man nur knapp ausmachen. Skoga- und Seljalandsfoss präsentierten sich in ziemlich eisigen Kleidern, aber toll waren Gletscher und Eisberge der gefrorenen Lagune am Solheimajökull. Das Wetter hatte schon wieder aufgeklart – Island eben!
Den goldenen Kreis besuchten wir in zwei Etappen, da wir auch Zeit brauchten für die Degustation von Lavabrot und gleich zweimal in ein warmes entspannendes Bad eintauchten. Am Silvesterabend zog es einige noch auf den anmutig beleuchtenden Friedhof neben dem Hotel, bevor viel Feuerwerk den Himmel um Mitternacht in allen Farben erstrahlen liess und wir draussen aufs neue Jahr anstiessen. Der nächste Tag gehörte mit später Abfahrt der Hauptstadt Reykjavik, wo auch Zeit zur freien Verfügung stand. Diese verlängerten wir noch, weil wegen der vulkanischen Unruhen auf Reykjanes die Blaue Lagune geschlossen war. Etwas Sightseeing auf der Halbinsel Reykjanes beim Geothermalfeld Gunnuhver, der Brücke zwischen den Kontinenten, der eindrücklichen Brandung an den Klippen und den Leuchttürmen Reykjanesviti und in Gardur liessen wir uns nicht nehmen.
Aber wo waren denn eigentlich die Nordlichter? Diese liessen wirklich auf sich warten, oft war der Himmel am Abend bewölkt und kaum ein Stern zu sehen. Am Neujahrstag war es dann soweit, kurz vor dem Abendessen entdeckte ich Nordlichter aus dem Hotelzimmer, alarmierte alle, aber leider war nicht die ganze Gruppe erfolgreich mit der Sichtung. Sofort nach dem Essen standen wir wieder draussen. Wenige Sterne und keine Nordlichter wollten sich zeigen. So stiegen wir in den Bus, was wir schon am Nachmittag angekündigt hatten, und fuhren los, ein wenig nach der Wolkenvorhersage, aber doch eher ins Ungewisse. Auf dem Weg Richtung Reykjavik zeigte sich auf dem Parkplatz von Litla Kaffistofan etwas Grün in einer kleinen Wolkenlücke. Der Wind war heftig und der Wolkenvorhang schob sich sofort wieder vor das Nordlicht. Dennoch waren wir erfolgreich, etwas später entdeckte ich aus dem fahrenden Bus erneut Sterne und das gewünschte Grün dazu. Nach wenigen Kilometern bogen wir zuerst in die Strasse Richtung Nesjavellir ab und gleich danach in einen schneebedeckten Seitenweg. Wir stiegen aus, da war es und begann im Wolkenloch zur grossen Freude aller auch zu tanzen. Endlich, was für eine Erleichterung für mich! Wir hatten wirklich Glück, denn ungefähr eine Stunde später begann es auf der Rückfahrt nach Selfoss zu regnen. Die grosse Nordlicht-Zugabe erhielten wir am letzten Abend. Noch während dem Essen, fragte mich eine Reiseteilnehmerin, ob wir wohl nochmals Chance hätten… Ich leerte meinen Teller und ging nach draussen, ein Streifen Polarlicht leuchtete bereits über Hotel Berg in Keflavik und die Show wurde noch viel besser. Die einen fotografierten eifrig, die anderen setzten sich in den Dachpool und genossen den wunderschönen Himmel. Aus meinen ungefähr tausend Bildern erstellte ich das folgende Timelaps-Video.
Die Distanzen dieser Reise sind auch wegen der kurzen Tage überschaubar, die Erlebnisse im magischen Winterlicht aber sehr vielfältig und wie der Reisetitel verrät, leuchtet es immer wieder! Anstelle einzelner Fotos sind unten nun zwei Fotocollagen als kleine Galerie zu sehen.
Und übrigens: die Reise Leuchtender Silvester 2024/25 ist bereits buchbar. Da es aber noch früh im Jahr ist, könnten die Preise noch ein wenig ändern, nach unten oder nach oben.