Kürzlich wurde der langersehnte Dyrafjardargöng-Tunnel eröffnet, womit die südlichen Westfjorde von Norden her auch im Winter und auf kürzerem Weg erreichbar sind. Mit der verbesserten Erschliessung sollen gleich fünf Teilgebiete in den südlichen Fjorden zu einem Nationalpark zusammengefasst werden.
Die südlichen Westfjorde haben diverse kulturelle und natürliche Attraktionen zu bieten, welche man mit einem neuen Nationalpark erfassen möchte. Unter Schutz gestellt werden, soll das bereits erwähnte Gebiet beim Dynjandifoss, bei welchem ein Teil des Landes von der Energiefirma Rarik bereits vor einem Jahr dem Staat geschenkt wurde. Weiter sind vorgesehen der Hof Hrafnseyri, auf welchem der bekannte Unabhängigkeitskämpfer Jon Sigurdsson aufgewachsen ist, die beiden ebenfalls für die Kultur und aus der Wikingerzeit wichtigen Fjorde Geirthjofsfjördur und Vatnsfjördur. Bei letzterem liegt auch die Schlucht Surtarbrandsgil, in welcher man im Gestein Kohle aus dem Tertiär fand. Mit der Gründung des Nationalparks sollen in der Region Arbeitsplätze geschaffen und die Attraktivität allgemein gesteigert werden.
Wann es für uns möglich sein wird, den neuen Tunnel erstmals zu befahren, wissen wir noch nicht. Mit etwas Glück klappt es noch in diesem Winter. Im Sommer ist bei gutem Wetter und bei genügend Zeit sicher weiterhin die Passstrasse empfehlenswert. Für Juni 2022 ist eine ausgedehnte Reise in die Westfjorde vorgesehen. Details gibt es noch nicht dazu, aber Interessierte melden sich bereits gerne (einige gibt es schon). Eher für eine Privattour eignet sich die Abenteuerstrecke ganz aussen rum vom einen zum anderen Fjord. Die Svalvogur-Strecke führt teilweise über grobe Steine direkt dem Meer entlang. Man sollte dort nur bei ruhigem Wasser und bei Ebbe durch, mit einem Profi und einem gut ausgerüsteten Jeep. So oder so, die Westfjorde sind immer wieder eine Reise wert und ich freue mich immer sehr, wenn es wieder soweit ist!