Reisebericht Spezialtour Best of Iceland 25.08.-03.09.2015

Die Gruppe der Spezialtour auf dem Weg zu Askja und Holuhraun im 4x4 Mantra Bus. 29.08.2015

Die Gruppe der Spezialtour auf dem Weg zu Askja und Holuhraun im 4×4 Mantra Bus. 29.08.2015

Die Spezialtour von Best of Iceland durchs Hochland, den Norden und den Osten war selbst für den Fahrer und die Reiseleiterin ein grosses Erlebnis. Der neu gekaufte Kleinbus war sicher mit ein Grund für den Erfolg der Reise. Die Teilnehmerinnen liessen sich auf ein nicht ganz definiertes Abenteuer ein und brachten viel Vertrauen im Reisegepäck mit, welches hoffentlich auch aus ihrer Sicht belohnt wurde. Wettermässig erlebte die Gruppe die typisch isländische Vielfalt von schönstem Sonnenschein bis Regen und Sturm. Wer mehr zu dieser Tour erfahren möchte, lese hier doch erst kurz die Ausschreibung der Reise. In der Folge möchte ich eine Tag für Tag Beschreibung machen und diese mit Bildern vervollständigen. Man nehme sich etwas Zeit dazu.

25. August. Ankunft in Keflavik, Abholung am Flughafen durch Eggert und Marianne mit dem Mercedes Mantra Kleinbus. Fahrt nach Reykjavik, gemeinsames Essen und Besprechung der Möglichkeiten für die Routen der nächsten Tage (mit Wettervorbehalt).

26. August. Start ab Reykjavik zum Goldenen Kreis mit Thingvellir, Geysir, Gullfoss. Wir empfahlen die Route, weil auch ein Islandneuling mit dabei war. Am Nachmittag erreichten wir via Arnes das Tal des längsten Flusses Thjorsa. Dort widmeten wir uns den eindrücklichen Wasserfällen Hjalparfoss und unter windigsten Bedingungen dem Haifoss. Wir besuchten Thjoldvaeldisbaerinn, die Rekonstruktion eines Wikingerhofes, die eigentliche Ausgrabungsstelle Stöng und das wunderbare kleine, grüne und wasserreiche Tal Gjain. Zwei Übernachtungen in Hotel Highland, Hrauneyjar.

Ein spezielles Paradies ist die kleine, grüne Schlucht Gjain. 26.08.2015

Ein spezielles Paradies ist die grüne kleine Schlucht Gjain. 26.08.2015

Der spektakuläre, 122m hohe Wasserfall Haifoss, vom Winde verweht. 26.08.2015

Der spektakuläre, 122m hohe Wasserfall Haifoss, vom Winde verweht. 26.08.2015

27. August. Der Tag startete früh, denn um drei Uhr gab es am Himmel Nordlichter zu sehen. Am Morgen wählten wir aus der Vielfalt der Möglichkeiten eine Fahrt zu den Angelseen Veidivötn aus. Dieses Gebiet entdeckte ich 2014 auf dem Rückflug von Holuhraun. Schon aus der Luft faszinierten Farben und Landschaftsformen. Veidivötn ist eine kaum entdeckte Perle abseits des Touristenstroms. Unser Picknick konnten wir mit frisch gefangenen Forellen der Fischer ergänzen, welche vom Grill herrlich schmeckten. Um 23 Uhr wurde der Himmel nochmals mit wunderbaren Farben erleuchtet.

28. August. Sprengisandur Hochlandstrecke. Durch die Landschaft der Stauseen und Wasserkraftwerke erreichten wir bald eine gewisse Höhe um die tolle Übersicht zu geniessen. Richtung Süden zeigten sich Vulkan Hekla, die Berge des Fjallabak, im Westen war der Blick frei auf den Gletscher Hofsjökull und im Osten liess sich der Vatnajökull blicken. Die Landschaft wurde schnell karg und grau und dies über sehr viele Kilometer. Es ist aber sehr eindrücklich, die ganze Strecke zu durchfahren und man kann sich nur schlecht vorstellen, wie es früher den Reitern erging, wenn sie per Pferd hier durch sprengten (Ursprung des Namens  der Hochlandstrecke). Das Wetter verschlechterte ich von Stunde zu Stunde und das Mittagessen durften wir glücklicherweise in der Hütte in Nyidalur einnehmen. Die lange Fahrt wird mit den fantastischen Wandgemälden der Natur mit Basaltsäulen am Wasserfall Aldeyjarfoss belohnt. Beim bekannten Götterwasserfall Godafoss erreicht man die Ringstrasse und die Zivilisation wieder. Drei Übernachtungen am Myvatn, Hotel Laxa.

Fantastische Sicht bei noch gutem Wetter auf den Hofsjökull von der Sprengisandur Hochlandstrecke. 28.08.2015

Fantastische Sicht bei noch gutem Wetter auf den Hofsjökull von der Sprengisandur Hochlandstrecke. 28.08.2015

29. August. Herbstgefühle mit Nebel und Nieselregen kommen auf. Zu Fuss umrunden wir die Pseudokrater von Skutustadur und entdecken eine grosse Menge an Enten. Aussicht gibt es fast keine, alles fühlt sich schnell feucht an. Bei diesem Wetter sind die Gestalten der Dämmerburgen Dimmuborgir noch fast bedrohlicher. Wir erfinden Geschichten zu entdeckten Tieren und Figuren und besuchen das Lavagewölbe Kirkjan (Kirche). Perfektes Aufwärmen und Entspannung bietet das Myvatn Naturbad mit seinem weichen Wasser, welches sich wie ein Film über die Haut legt. Die Reiseleiterin nimmt Kontakt auf mit Akureyri. Dort scheint bereits die Sonne und alle entscheiden sich schnell für eine Walbeobachtungstour auf dem Schiff Ambassador im Eyjafjördur. Es ist zwar kalt aber lohnenswert. Mehrmals zeigen sich die Buckelwale und heben ihre Schwanzflossen, bevor sie abtauchen.

Am Myvatn wimmelt es von jungen Enten verschiedenster Arten. 29.08.2015

Am Myvatn wimmelt es von jungen Enten verschiedenster Arten. 29.08.2015

Bei der Tunnelbaustelle im Eyjafjördur stiess man auf heisses Wasser. Ein siedender Wasserfall stürzt ins Meer. 28.08.2015

Bei der Tunnelbaustelle im Eyjafjördur stiess man auf heisses Wasser. Ein siedender Wasserfall stürzt ins Meer. 29.08.2015

30. August. Der Wetterbericht verkündet gutes Wetter ohne Regen und mit nur wenig Wind. Obwohl man sich darauf nicht immer verlassen kann, starteten wir früh zu einem langen Tag. Sonnenschein begleitete uns auf der 100 km langen Fahrt zur Vulkancaldera Askja, kleine Teiche waren oberflächlich gefroren und glitzerten in der Sonne. Die Berge ringsum zeigten sich alle und die Flüsse führten nicht sehr viel Wasser, was das Furten einfacher machte. Einige Isländer waren auch schon unterwegs zur einmaligen Badestelle in Holuhraun, von welcher man in den Medien erfahren hatte. Der Weg zum See Öskjuvatn und dem Krater Viti blieb den ganzen Sommer über schneebedeckt und auch heute galt es durch den Schnee zu stapfen, wenn man die Askja Caldera durchwandern wollte. Die schwarzweisse Landschaft mit dem blauen See bot eine tolle Kulisse. Danach starteten wir in den ungewissen Teil der Reise. Wir versuchten uns im Vorfeld über Piste und Weg zu informieren und folgten der F910 entlang Askja. Bald erreichten wir eine riesige Sandebene, welche unser Bus bestens meisterte. Im Hintergrund sah man bereits Holuhraun, die neue Lava vom Ausbruch von Bardarbunga (August 2014 bis Februar 2015). Am verdampfenden Wasser erkannte man schnell, dass das Gestein noch warm ist. Wir erreichten die Lava am Fuss des Vatnajökull, unweit von uns lag Trölladyngja (Trollhaufen), der Schildvulkan, der vor einigen tausend Jahren die Missetäterwüste gestaltete. Eine letzte Furt schien nicht ganz einfach zu sein, steil beim Hineinfahren, mit groben Steinen durchsetzt und auch etwas tiefer. Hier bewährte sich der niedrige Gang bei 4×4. Der Ort ist erreicht, wo das neuste Gestein der Erde langsam erkaltet und dies ganz nahe an Europas grösstem Gletscher – ein exklusives Erlebnis auf der Insel aus Feuer und Eis! Auf dem Parkplatz galt es sich bei der Rangerin des Vatnajökull Nationalparks über die Bademöglichkeit zu informieren. Ein Weg führte durch die Lava und heisses Wasser, der andere durch den zuerst kalten Fluss. Beide Möglichkeiten testeten wir und genossen danach das von der Lava aufgeheizte Flusswasser. Eine Gelegenheit, welche sich wohl nicht mehr so bald wieder bietet. Das Gestein dürfte nach dem nächsten Winter sein Heizfunktion verloren haben. Die Rückfahrt nahmen wir zügig und erreichten um 21 Uhr etwas erschöpft, aber beeindruckt und glücklich das Hotel am Myvatn.

Ein schöner Tag kündigt sich an am Myvatn. Blick vom Hotel. 30.08.2015

Ein schöner Tag kündigt sich an am Myvatn. Blick vom Hotel. 30.08.2015

Alter und neuer Schnee bei Askja, Im Hintergrund Herdubreid. 30.08.2015

Alter und neuer Schnee bei Askja, Im Hintergrund Herdubreid. 30.08.2015

31. August. Das Feld der Sinne bei Namaskard zieht uns in den Bann mit den brodelnden Schlammtöpfen, den lautstark dampfenden Hügeln und den Farben der freigesetzten Mineralien. Begleitet wurde die Besichtigung vom so typischen Schwefelgeschmack. Für die einen stinkt es hier, für andere ist es schlichtweg der Geschmack Islands. Auf der Fahrt zu Krafla gönnte sich eine Teilnehmerin eine warme Freiluftdusche bevor wir alle in der schwarzen Lava der Leirhnukurspalte wandern gingen. Den mächtigsten Wasserfall Dettifoss, welcher in die imposante Schlucht Jökulgljufur fällt, besuchten wir von der Ostseite. In Mödrudalur liessen wir uns Kaffee und etwas Süsses im Fjallakaffi (Bergkaffee) nicht entgehen und lernten gleich noch den Helikopterpiloten Matthias Vogt kennen, der von hier Helikopterflüge anbietet. Ein Produkt, welches man unbedingt einmal testen müsste. Auf der Piste der alten Ringstrasse erreichten wir die neue Nr. 1 wieder und brausten hinunter nach Egilsstadir. Zwei Nächte Hotel Eyvindara.

Die Erde wird förmlich gekocht bei Namaskord, der Schlamm blubbert und brodelt. 31.08.2015

Die Erde wird förmlich gekocht bei Namaskord, der Schlamm blubbert und brodelt. 31.08.2015

01. September. Ein Tag durch Eggerts Kindheit. Wiederum begrüsste uns die Sonne und schon auf der Fahrt hinunter nach Reydarfjördur stoppten wir um die Fjordlandschaft zu geniessen. Am Hafen in Reydarfjördur entdeckten wir die kleineren Schweinswale im Wasser. Die Aussicht auf dem Weg nach Eskifjördur ist faszinierend. Modern ist die grosse Alufabrik von Alcoa, welche der Region viele Arbeitsplätze einbringt, verlassen wird es fjordauswärts. Gestärkt von einem kurzen Kaffeestopp bei Eggerts Tochter Gudny fuhren wir entlang der Küste Richtung Osten. Aufmerksamkeit verdiente Silfurberg, eine Miene, die den weltweit schönsten Doppel-Kalkspat lieferte. Dieser wurde bis ins 20. Jahrhundert abgebaut und  diente optischen Geräten. Wer vermutet fast am Ende der Welt ein früher wichtiges Produkt? Der Schlüssel zur Farm, wo Eggert aufgewachsen ist, ermöglicht uns den Einlass. Die Atmosphäre von früher ist noch spürbar! Einmal pro Woche brachte sein Vater die Post zu den Farmen nach Vödlavik. Manchmal übernahm Eggert diese Aufgabe per Fahrrad. Der Weg in die Bucht hinunter ist steil, Farmen gibt es keine mehr, nur wenige Sommerhäuser und einen fantastischen schwarzen feinen Sandstrand. Hier schmeckten die isländischen Pylsur (Würste) vom Grill besonders gut. Eisteinn, Eggerts Bruder schaute vorbei und machte sich dann zu Fuss auf zur Fuchsjagd. Mangels Restaurant durften wir Kaffee und Kuchen am Nachmittag bei Sjöfn, Eggerts Schwester und Hebbi in Utstekkur geniessen. Ein Ort, an dem die Zeit stehen geblieben ist. Wiederum kehrten wir nach einem Tag voller neuer Eindrücke zum Hotel zurück. Vielen Dank an Eggert und seine Familie für dieses Erlebnis und die Gastfreundschaft.

02. September. Frühes Frühstück und es ging los zum Inlandflughafen in Egilsstadir. Bereits vor neun Uhr startete die Maschine Richtung Reykjavik und bot auf dem Flug einige Aussicht auf Berge und Gletscher. Reykjavik wurde nach belieben individuell erkundet. Kurze Nacht in Hotel Hilda.

03. September. Abholung vom Hotel im Morgengrauen. Rückflug nach Zürich.

Die Gruppe erwähnte schon während der Reise, dass solche Reisen in Kleingruppen mehr angeboten werden sollten und man interessiert ist an einer weiteren Tour. Best of Iceland wird sich dies zu Herzen nehmen und die nächste Auflage bald auf der Webseite veröffentlichen. Interessierte dürfen sich schon vorher hier melden

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