Sommer im Winterzauber mit Nordlichtern

Gegensätzlicher könnte der Titel nicht sein, aber Sommer-Reisen wagte tatsächlich im Februar eine Tour in den isländischen Winter. Eigentlich ware es eine Reise wie viele andere auch, aber dennoch so speziell und bestimmt unvergesslich, wie der folgende Fotoreport zu zeigen versucht.

Frühzeitig wurde mit dem Carunternehmen aus dem Emmental alles geplant, wir kannten uns ja bereits von der gemeinsamen Reise im Juni 2019 mit eigenem Car nach Dänemark und Fähre über die Färöer-Inseln nach Island, einmal rundum zu zurück. Im Winter kommt dies nicht in Frage und die Idee war eine Flugreise mit kürzerer Route im gemieteten Kleinbus von Best Travel. Eine Idee, eine Besprechung, Planung, Hotelreservationen und Angebot via meine Anstellung bei Island ProTravel, Reiseausschreibung mit einem gedruckten Flyer bei Sommer-Reisen, minimale Gruppengrösse zwölf Personen, keine Obergrenze, da angenommen wurde, es würde wohl nicht sehr viele interessieren… Wie falsch diese Vermutung war, zeigte sich im Spätsommer, als bereits  mehr als zwanzig Personen gebucht waren, mehr als in den Kleinbus passen. Schleunigst wurden weitere Flüge und Hotelzimmer angefragt, ein zweiter Kleinbus mit Eggert als Fahrer reserviert. 31 Personen plus Fahrer landeten am 11. Februar in Keflavik, was für ein Ereignis sie alle am Flughafen abholen zu dürfen. Die Woche für mich als bushüpfenden Guide begann. Ich wusste, viele kamen auch mit der Erwartung Nordlichter zu sehen. 

Im Nachhinein ist es wunderbar, auf eine Woche Winterzauber im Süden und Westen Islands mit grossartigen Reisegästen zurückzuschauen, alles klappte wie geplant, keine Stürme warfen das Programm über den Haufen und die Nordlichter zeigten sich in einer sternenklaren Nacht nicht zu knapp. 

Wie immer fotografierte neben meinen Reisegästen auch ich viel und es ist eine Freude durch die Bilder zu scrollen, eine Auswahl zu treffen ist nicht einfach. Versuchen wir es etwas thematisch mit gleich mehreren Fotogalerien.

Während der Tour hatten wir oft Wetterglück und die Landschaften zeigten sich tatsächlich im Winterzauber.

Wasserfälle präsentierten sich als eisige Schönheiten und konnten mit den Gletscherlagunen und den Eisblöcken am Diamond Beach konkurrieren. Gletscherzungen und Eisberge zeigten sich im typisch winterlichen Hellblau.

Auch die schwarzen Strände haben die Begeisterung der Reisegruppe geweckt, mal mit mehr, mal mit weniger Brandung. Gerade Menschen aus einem Binnenland wie der Schweiz geniessen die Momente am Meer jeweils sehr, so auch die Sommer-Reisegäste.

Die Fauna ist in Island im Winter nicht sehr üppig, aber wir hatten doch das Glück, einige Tier- und Vogelarten anzutreffen, teilweise im besten Licht.

Die Nordlichter machten es uns nicht ganz leicht. Am ersten Abend in Selfoss zeigten sie sich zwischen den Wolken auf den Handys und den Kameras, etwas intensiver dann auch ein bisschen dem Auge. Nicht leicht zu erkennen waren sie am frühen Morgen vom Dach von Hotel Laki. Über uns hingen schwere Wolken am Himmel, aber unterhalb dieser hatte es am Horizont Richtung Westen Sterne und Grün. Sternenklar war es am Abend, aber auch dann war nur die Kamera erfolgreich, fing einen grünen Streifen, unendliche viele Sterne und die Milchstrasse ein. Etliche zog es in die Bar an die Wärme, doch plötzlich wurde es Zeit, diese nach draussen zu locken. Der ersehnte Nordlichtertanz startete, ein tolles Schauspiel bot sich nun unseren Augen am Himmel.

Die tanzenden Nordlichter als Timelaps aus ca. 460 Bildern während 53 Minuten. Hotel Laki, 13.02.2024

Eigentlich wollte ich um 23 Uhr auch schlafen gehen, aber vor dem Fenster leuchtete es noch so heftig, dass ich Objektiv und Speicherkarte wechselte, draussen sah, wie sich die Mondsichel schlafen legte und sich die Nordlichter bis über meinen Kopf aufbäumten. Rote Farbe mischte sich bei, ein anderes Videoformat drängte sich auf. Mehrmals musste die Kamera neu ausgerichtet werden. Was für eine Nacht wir erlebten!

 

Es gäbe ja noch so viel zu erzählen, aber würde die Länge des Beitrages definitiv sprengen. Unterwegs versuchte ich so viel wie möglich über Land und Leute zu erzählen, verlor jedoch ab und zu den Überblick, was ich in welchem Bus schon erzählt hatte. Zum Glück liess sich dies meistens mit den Fahrern klären, welche perfekt und sicher fuhren, obwohl es nur für Eggert bekannte Routen waren. Ein riesiges Danke geht an René Reber und Sommer-Reisen für das Vertrauen, diese Reise durchführen zu dürfen. Es bleiben beste Erinnerungen an eine intensive Woche mit mehr als dreissig Engeln, welche mit uns das Winterabenteuer Island wagten!