Westfjorde – Reisebericht und Vorschau

In Djupavik übernachten wir originell im ehemaligen Arbeiterinnenhaus der Heringsfabrik. 20.06.2024

Noch sind längst nicht alle Fotos sortiert und bearbeitet, ausserordentlich schlecht kann ich mich von Bildern trennen, weil die vergangene Westfjordereise  so wunderbar nachhallt. Mit einer tollen Gruppe gemütlich durch den einsameren Landesteil zu reisen, hat uns so gut gefallen, dass wir die Reise 2025 gleich wieder anbieten. Nach Stichworten geordnet gibt es nun einige Eindrücke der Reise im Juni 2024.

Die Landschaft

Eine Reise durch die Westfjorde ist mehrheitlich von Meer und Küsten geprägt, was allen aus der Schweiz besonders behagt. Es wechseln schöne Strände, bis hin zum Gefühl in der Südsee zu sein, Klippen wie zum Beispiel Latrabjarg, steile, von Wasserfällen durchzogene Berghänge oder aussichtsreiche Pass- und Serpentinenstrassen. Die Blumen begannen gerade zu blühen, der für diese Gegend typische aktische Mohn säumte Strassen, die Lupinen erwachten. Obwohl die Westfjorde einen kleinen Teil von Island ausmachen, winden sich die Strassen Fjord um Fjord über viele Kilometer. Umso besser wenn man genügend Zeit mitbringt. Zeit, welche sich mit einem Aufenthalt auf der autofreien Insel Flatey im Breidafjördur nochmals verlangsamt (siehe Abschnitt Unterkünfte).

Die Vogelwelt

Im Juni hat es zwar auch Touristen in den Westfjorden, aber die Vögel übertreffen diese in der Anzahl um ein Vielfaches und es lassen sich verschiedenste Spezien beobachten, manchmal besser etwas vorsichtig um nicht attackiert zu werden, zum Beispiel von den Küstenseeschwalben. Wir entdeckten Papageitaucher, Eiderenten mit ihren Jungen, Odinshühnchen, Rotschenkel, Bekassinen, Eis- und Sterntaucher und einige mehr. Nur der Weissschwanz-Seeadler wollte sich uns nicht zeigen, vielleicht tut er das 2025?

Ein Papageitaucher liess sich am Vogelfelsen Latrabjarg aus der Nähe beobachten, der Geräuschpegel der Brandung und der anderen Vögel an der Klippe, wie Dreizehenmöwen, Eissturmvögel, Trottellummen und Tordalken, war gross:

Reise durch die Geschichte mit speziellen Unterkünften

Die Auswahl an Unterkünften ist in den Westfjorden beschränkt, umso schöner wenn man mehrheitlich authentisch und etwas speziell wohnen kann. So waren wir zum Beispiel in Hotel Flatey untergebracht, welches früher ein Lagerhaus im damals wichtigen Handelsposten im Breidafjördur war und später umgebaut wurde. Ebenfalls einzigartig ist es im ehemaligen Arbeiterinnengebäude der Heringsfabrik in Djupavik. Zusammen mit einer Fabrikführung fragt man sich, ob man nun eine Reise macht oder nächstens Hering salzen soll. Immer wieder schön ist es, bei Stella im Tal Heydalur ein paar Stunden und eine Nacht zu verbringen, vielleicht sogar die diversen Bademöglichkeiten zu nutzen oder eine Reittour zu unternehmen. Wer gerne eine solche Reise unternimmt, sollte nicht unbedingt den Luxus suchen, sondern offen sein, auch etwas einfacher, aber nicht weniger gut zu wohnen. Während der Reise wurden wir auch mit feinem Essen verwöhnt, typisch isländisch, mehrheitlich mit Fisch und Lamm oder was sonst im Angebot war. Einkaufsmöglichkeiten sind nicht immer um die Ecke, dies gilt für die Hotels aber auch wir mussten dies berücksichtigen. Wo wir zu einem Supermarkt kamen, nutzten wir vorausschauend die Möglichkeit und deckten uns für kommende Picknicks ein.

Baden und Walbeobachtung spontan

Aufgebaut sind die Westfjorde aus alten, vulkanischen Basaltschichten, aber sonst trifft man kaum auf vulkanische Formen. Umso erstaunlicher ist es, vielerorts geothermisches Wasser aus dem Boden zu finden. Längst haben wir nicht alle Hot Pots oder Schwimmbäder besucht, uns aber doch gerne hier und dort spontan im Wasser von den eher kühlen Temperaturen aufgewärmt. Wer jede Möglichkeit zum Baden nutzen möchte, hätte keine Zeit die Badesachen jeweils trocknen zu lassen.

Die Bootstouren zur Papageitaucherinsel fanden noch nicht statt und so erkundigte ich mich um die Erfolge der Walbeobachtungstouren im Steingrimsfjördur bei Holmavik, welche auch von Interesse waren. Den Anruf hätte ich mir sparen können, als wir nach Holmavik kamen, sahen wir Walblasen schon vom Land, genau wie auch auf dem Weg nach Drangsnes. Der windarme Tag mit ruhigem Meer liess dann auch mich an Bord des Schiffs von Laki-Tours steigen. Da wusste ich noch nicht, dass dies eine meiner besten, wenn nicht die beste Whale Watching Tour werden würde. Die Papageitaucher schwammen zahlreich im Fjord, aber mussten doch ab und zu flüchten, wenn die Buckelwale wild wurden.

So oft wie diesmal hatte ich noch nie einen Wal aus dem Meer springen sehen. Es bot sich sogar die Möglichkeit dieses grossartige Erlebnis auf Bildern festzuhalten.

Freundlicherweise winkte und klatschte der Buckelwal, vielleicht galt es uns? Selbst die walgewöhnte Judith, Guide auf dem Boot, war wie wir ausser sich vor Freude über die gebotene Show.

Wetter und Klima

Aufgrund der Lage im Nordatlantik und den steilen Bergen sind die Westfjorde etwas prädestiniert zu (hoch)nebligem Wetter. Unsere Reise war auch etwas geprägt davon, aber wir durften uns doch auch sonniger Momente erfreuen, Regen gab es glücklicherweise nur ganz wenig. Es ist empfehlenswert warme Kleider nach dem Zwiebelschalenprinzip im Gepäck dabei zu haben, meine Mütze begleitete mich häufig.

Westfjorde-Reise 2025

Zuerst gilt ein riesiges Dankeschön den Reisegästen 2024, welche so sehr dazu beigetragen haben, die Reise zu einem wunderbaren Erlebnis zu machen. Wer sich nach der Lektüre dieses Beitrags vorstellen könnte, eine Westfjorde-Reise auch mitzumachen, kann sich bereits voranmelden. Sie findet vom 15. bis 24 Juni 2025 statt und ist geprägt von unserem typischen Stil, bei welchem das Programm einiges offen lässt. Falls man zusätzlich Reykjavik erleben möchte, kann die Zeit vorher oder nachher individuell verlängern. Allen die vorangemeldet sind, sende ich das fertige Reiseangebot mit Preis vorab, bevor die Reise offiziell ausgeschrieben wird. So kann man sich innert einer Frist für eine definitive Buchung entscheiden. Wir freuen uns schon jetzt darauf!

2 Kommentare

  1. So schön deinen Reisebericht zu lesen und nochmals in Gedanken diese super Reise erleben zu dürfen ja sie wird uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben👍😘herzlichen Dank

    • Danke dir, liebe Vreni und ja auch das Schreiben liess mich wieder reisen. Ich bin sehr froh, hat dir auch Reise Nummer 3 (oder waren es bereits mehr?) gefallen. Ich wünsche dir, dass du nach lange in den Erinnerungen schwelgen kannst. Herzlich Marianne

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