Islands Winter hat sehr verschiedene Gesichter. Das vom Golfstrom beeinflusste Klima sorgt dafür, dass das Meer rund um die Insel nicht zufriert oder nur dort eine Eisschicht erhält, wo es flach ist. Wer vermutet, die Insel im Nordatlantik sei meterhoch von Schnee bedeckt irrt sich genau so, wie derjenige, der denkt, im Winter sei es sehr kalt in Island. Auf der kürzlichen Wintermärchenreise nach Nordisland durften die Mitreisenden mehr oder weniger alle Wintergesichter kennenlernen, die Temperaturen lagen im frostigen Bereich, aber von den gefürchteten Winterstürmen blieben sie glückerweise verschont, wie man hier in der Reiseschilderung lesen kann:
Nur 12 Tage lagen zwischen zwei Touren, eine stürmische Zeit, während der sämtlicher Schnee im Süden Islands dem Regen zum Opfer fiel. Hier und dort gab es sogar Überschwemmungen. Der Wetterbericht kündigte für den Beginn des Monats März sonniges und gutes Wetter an. Dies freute natürlich die Neuankömmlinge, aber für eine Reise mit dem Namen Wintermärchen stellten sie sich eine weisse Landschaft vor. Im Süden waren nur die Berghänge etwas weiss, zum Glück führte unser Weg von der Sonne begleitet nach Norden. Tatsächlich, je weiter wir nördlich wir fuhren, desto mehr Schnee erwartete uns. Beim Leuchtturmbesuch in Akranes lag noch gar kein Schnee, im Tal der Nordura zeugte ein Landschaft von Eisschollen von den Schmelzwassermassen, ein skurriles Bild. In Laugarbakki und im Vididalur war der Boden überzuckert, die Schlucht Kolugljufur und deren Wasserfälle präsentierten sich wunderschön eisig.
Die Fahrt rund um die Halbinsel Vatnsnes war im Sonnenlicht winterlich romantisch, genauso wie die Fahrt entlang dem Skagafjördur nach Siglufjördur. Die Reisegruppe genoss die einsame Winteridylle in vollen Zügen, begegneten wir hier doch nur wenigen Fahrzeugen und Personen. Noch während dem nächtlichen Bad im Hot Pot des Hotels fielen Schneeflocken auf unsere Köpfe, die Chance, Nordlichter zu sehen schwand dahin.
Die Fahrt zum Eyjafjördur wurde am nächsten Tag zum richtigen Wintererlebnis und in der Nacht hörte Frau Holle nicht auf all ihre Bettdecken zu schütteln, so dass der Bus für die Weiterfahrt erst aus dem Schnee ausgegraben und freigeschaufelt werden musste.
Am Myvatn und in Husavik erlebten wir in typisch isländischem Wechselwetter Schneefall und sonnige Winteridylle.
Der Folgetag bescherte dann viel Sonne am Eyjafjördur und über Akureyri und ermutigte uns das Glasdach der Silokuppel bei Hotel Natur von den beachtlichen Schneemassen zu befreien.Erst auf der Rückfahrt nach Süden verliessen wir den winterlichen Norden. Je weiter südlich wir fuhren, desto mehr fehlte der Schnee. Reykjavik war völlig schneefrei und umso überraschender war die Situation in Keflavik. In der vergangenen Nacht hatte es Unmengen geschneit, womit niemand gerechnet hatte, auch nicht der Strassendienst und das Personal auf dem Flughafen. An unserem Abflugtag hatte man aber alles wieder im Griff. Der Winter auf Island ist unberechenbar, mal fällt Schnee und es kann sein, dass innert kurzer Zeit lokal alles lahmgelegt wird. Oder aber die Temperaturen steigen und der wirkliche Winter schmilzt schnell dahin – ein Wintermärchen, dass viele Geschichten schreiben kann.
Diese Reise heisst Wintermärchen unter Nordlichtern. Der Aurora Borealis ist dann der zweite, in Kürze erscheinende Teil gewidmet und Teil 3 befasst sich mit der Reise durch alte Kulturstätten. Während die Texte und Bilder in Bearbeitung sind, entstehen bereits Ideen für die Wintermärchenreisen 2019. Die Reise in den Norden möchten wir gerne wiederholen und gleich auch noch die Herausforderung Westfjorde annehmen. Eventuell gibt es eine kurze Vorreise durch den Süden zur Gletscherlagune und den Eishöhlen des Vatnajökull. Wer sich angesprochen fühlt, darf gerne bereits das Interesse anmelden unter info@bestoficeland.ch.