Mars-Drohne wird in Island getestet

Blick von Norden auf das noch heisse Gestein von Holuhraun und den Vatnajökull. 29.08.2015

Die Raumfahrt wählt nicht zum ersten Mal Island als Testgelände! Dies ist nicht weiter verwunderlich, denn gerade das unbewohnte Hochland ist geprägt von vielen „Mondlandschaften“. Nun hat die NASA das Lavafeld Holuhraun für ein Mars-Forschungsprojekt zur Testung einer Drohne ausgewählt. Die neue Lava von Holuhraun entstand während dem halbjährigen Ausbruch 2014/15 und bietet genau, was die Wissenschaftler suchen. Die Lava ergoss sich in sandiges Gebiet am Rand des Gletschers Vatnajökull und dürfte den Verhältnissen auf dem Mars sehr ähnlich sein. Die aktuelle Mission eines internationalen Wissenschaftlerterteams unter der Leitung von Christopher Hamilton von der Universität Arizona soll im kommenden Frühling beginnen und in den Sommern 2022/23 fortgesetzt werden. Die NASA unterstützt das Team mit nicht weniger als 3,1 Millionen US-Dollars. Das gesamte Projekt trägt den Titel RAVEN, abgekürzt für Rover–Aerial Vehicle Exploration Networks. Bereits 2019 wurde ein für den Mars vorgesehener Rover in der Lambahraun-Lava beim Langjökull getestet, jetzt folgen also die Drohnen, welche auf dem Mars unzugängliche Gebiete erkunden sollen. Man möchte auch gerne das Zusammenspiel von Rover und Drohne möglich machen. Deshalb wird der Rover der kanadischen Weltraum Agentur ebenfalls wieder nach Island gebracht werden und in der Askja-Region eingesetzt.

Bilder und Video von Drohne und Rover von Iceland Monitor

Wie zu Beginn erwähnt, eignet sich das isländische Hochland wegen der Ähnlichkeit der Landschaften sehr für die Weltraumforschung. Bereits 1965 hat die NASA die späteren Mondastronauten zur geologischen Ausbildung zu Askja geschickt, worüber auf dieser Webseite bereits berichtet wurde. In Husavik wurde dazu ein Museum eröffnet. Man kommt nicht umhin, sich auch der beiden Deutschen Forscher zu erinnern, welche bei einer sehr frühen und beschwerlichen Studienreise im Jahre 1907 in Öskjuvatn, dem See in der Askja-Kaldera verschollen sind. Ein Gedenkschild erinnert dort an Walter von Walther von Knebel und Max Rudloff. Dazu wurde auf dieser Webseite früher berichtet

Touren zu Askja und Holuhraun sind nicht nur für Weltraum-Wissenschaftler von Bedeutung, sondern auch für uns sehr abenteuerlich und attraktiv. Dazu braucht es gute, geländetaugliche Fahrzeuge. Speziell gerne erinnern wir uns an die Tour von 2015, als das Schmelzwasser des Vatnajökull auf angenehme Badetemperatur abgekühlt waren, aber natürlich auch an den Rundflug während des Ausbruchs im September 2014 oder den Heliflug von 2016. Dieses Gebiet bauen wir ab zu in eine Tour ein, es kann aber auch als Privattour oder geführte Selbstfahrertour gebucht werden. Es ist ein unvergessliches Erlebnis!

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