Wenn der Name der Reise Herbstfarben und Nordlichter heisst, dann darf man eine leuchtende Vegetation erwarten. Genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, ist fast wie ein Pokerspiel und ich war mir vor der Tour im Südwesten Islands nicht ganz sicher, ob es auch wirklich klappen würde. Meine Zweifel waren zum Glück unbegründet und wir erlebten tatsächlich wunderschöne, teilweise leuchtende Herbstfarben, dem warmen Herbstlicht war die tolle Beleuchtung zu verdanken.Mit einem Schneeeinbruch während der Reise hatten wir nicht gerechnet, aber selbst dieser verzauberte Landschaften für uns auf seine Art. Die nach Regionen geordneten, nicht chronologischen, reich bebilderten Abschnitte zeigen, welch bunte Reise wir geniessen durften.
Am meisten dürfte überraschen, wie farbig sich die Vegetation an einigen Stellen im Hochland zeigte. Wir hatten auf der südlichen Kjölurstrecke schon einiges an Höhe gewonnen, als wir wegen rot leuchtenden Heidelbeersträuchern stoppten. Und bevor wir unser Tagesziel Kerlingarfjöll erreichten, weckte der kleine Gygjarfoss-Wasserfall unsere Aufmerksamkeit. Der Flussabschnitt zeigte sich als wahres Herbstparadies.
- Leuchtende Herbstfarben an der südlichen Kjölurstrecke. 15.09.2025
- Herbstliche Landschaft bei Gygjarfoss, nahe Kerlingarfjöll. 15.09.2025
Beim Skagafjördur im Nordwesten liess die Sonne das hochgewachsene Gras goldig scheinen, man konnte meinen, selbst die Statue des Fährmanns Osmann würde seinen Ausblich wirklich geniessen. Im Öxnadalur fällt entlang der Ringstrasse die Felsnadel Hraundrangar auf. Auf der Rückfahrt trennte eine dünne Nebelbank die herbstliche Landschaft im Tal von der verschneiten Bergspitze.
- Rund um die Unterkunft Hofsstadir leuchtet das Gras golden. 16.09.2025
- Blick von Hofsstadir auf den Skagafjördur im Abendlicht. 16.09.2025
- Die Statue von Fährmann Osmann blickt über den herbstlichen Skagafjördur. 16.09.2025
- Verschneite Hraundrangar über der Nebelbank und dem herbstlichen Tal. Öxnadalur, 22.09.2025
Im Nordosten durften wir abermals fantastisch bunte Vegetation geniessen, der Schnee beanspruchte jedoch einige Landschaften für sich. Dieser wurde von den Wetterbehörden und Medien zwar angekündigt, wir glaubten es erst, als wir in Stadarholl am Morgen aus dem Fenster schauten und später zum etwas höhergelegenen Myvatn fuhren. Die zahlreichen Bäume und Büsche leuchteten gelb, die Blätter der Heidelbeeren rot, der Schnee stand dem sonst grauschwarzen Explosionskrater Hverfjall wirklich gut und machte seine Strukturen sichtbar. Die Sonne schien einige Male genau zum richtigen Zeitpunkt und verschönerte unseren Tag bei den zahlreichen Spaziergängen am Mückensee .
- Am Morgen liegt etwas Schnee auf Dächern und Weiden von Stadarholl. 18.09.2025
- Verschneite Strasse am Holasandur. 18.09.2025
- Die Weiden leuchten gelb über dem verschneiten Boden. Holasandur, 18.09.2025
- Die frostigen Temperaturen lassen die Motorhaube gefrieren. Holasandur, 18.09.2025
- Blick über den Myvatn und zum verschneiten Hverfjall. 18.09.2025
- Schnee zeigt die Strukturen des Hverfjalls. 18.09.2025
- Leicht überzuckerter Vulkan Vindbelgur über Herbstvegetation. 18.09.2025
- Herbstliche Pseudokrater in Skutusstadir. 18.09.2025
- Blick vom Wäldchen Höfdi auf den Myvatn. 18.09.2025
- Viel herbstliche Vegetation in Dimmuborgir. 18.09.2025
- Kirkja, die Lavakirche von Dimmuborgir mit goldener Birke. 18.09.2025
- Herbstliches Leuchten in Reykjahlid am Myvatn. 19.09.2025
Eine weitere Herbst-Winterkombination erwartete uns bei Dettifoss und auf der Halbinsel Tjörnes. Wir hatten nicht erwartet, dass wir den Weg zu Dettifoss matschig vorzufinden und teilweise im Schneetreiben gehen zu müssen. Aber auch hier zeigte sich beim Wetterwechsel im Minutentakt die Sonne zwischendurch versöhnlich. Die aus Basaltsäulen bestehenden Echofelsen Hljodakletter liegen etwas tiefer als Dettifoss, die Herbstfarben gaben ihr bestes in dieser tollen Landschaft und das riesige Felshufeisen Asbyrgi mit dem Birkenwald und dem idyllischen Teich, liessen uns am Folgetag vergessen, dass es regnete. Was das Sonnenlicht bewirken kann, durften wir in Raufarhöfn beim Kunstmonument Arctic Henge erfahren. Just als wir auf dem Hügel waren, wurden die Steinbogen herrlich beleuchtet – die hier gewünschten Nordlichter aber zeigten sich in den Nächten nicht.
- Winterlicher Weg zu Dettifoss. 19.09.2025
- Schwarzweisse Landschaft bei Dettifoss. 19.09.2025
- Winterliche Idylle bei Dettifoss. 19.09.2025
- Winterlicher Dettifoss mit etwas Sonne. 19.09.2025
- Gefrorene Herbstvegetation am Dettifoss. 19.09.2025
- Hljodaklettar im herbstlichen Sonnenlicht
- Herbstliches Felshufeisen Asbyrgi. 21.09.2025
- Herbstfarbiger Birkenwald in Asbyrgi. 21.09.2025
- Herbstidylle am Botnstjörn. Asbyrgi, 21.09.2025
- Das warme Herbstlicht über dem Arctic Henge. Raufarhöfn, 20.09.2025
- Wetterstimmung über Raufarhöfn. 20.09.2025
Es war das erste Mal in meiner Karriere als Reiseleiterin, dass ich mehr oder weniger ein WC-Verbot aussprach. Die Fahrt nach Westisland dauerte ziemlich lange und wir hatten bestiegen unterwegs an der Ringstrasse noch den Grabrok-Krater bestiegen, wo es keine Toiletten gibt, als wir die Lavawasserfälle Hraunfossar erreichten. Auf den letzten Kilometern zeigte sich die Sonne und ich wies Eggert (vergeblich) an, doch etwas schneller zu fahren. Ich wusste um die Schönheit dieses absolut genialen Herbstspots, den wir so perfekt erwischten. In Island kann es gut sein, dass man wegen einer Toilettenpause, die schönsten Momente verpasst – wir wehrten uns erfolgreich und dankbar gegen den Drang! Ein goldener Morgen wurde uns auch in Hotel A nahe der Lavawasserfälle beschert und niemand verspürte wirklich Lust weiterzureisen. Das Verlangen hier länger zu bleiben, bin ich gerade am Umsetzen, auf der Herbstfarbenreise 2026 durch den Süden und Westen bleiben wir hier zwei Nächte, in der Umgebung lässt sich viel Herbstfarbiges entdecken.
- Herbstlicher Grabrokkrater in Westisland. 23.09.2025
- Herbstliche Hraunfossar in der goldenen Abendsonne. 22.09.2025
- Den goldenen Moment bei den Lavawasserfällen sollte man nicht verpassen. 22.09.2025
- Hraunfossar, ein grossartiger Herbstspot. 22.09.2025
- Blick von Hotel A über den goldenen Borgarfjördur. 23.09.2025
- Der alte Stall über Hotel A in der Morgensonne. 23.09.2025
Neben den Lavawasserfällen gibt es einen weiteren Ort, welcher zu jeder Jahreszeit seinen Reiz hat, aber im Herbst wohl am schönsten ist, es ist der Nationalpark Thingvellir in Südisland. Auch hier gibt es viel Vegetation und während unserer Reise dürfte diese im Süden deutlich bunter geworden sein. Die Sonne begleitete uns hier zwar nicht wie in anderen Jahre, aber wir genossen nochmals einen letzten, bunten Herbstspaziergang und das erst noch zwischen den Kontinenten.
- Herbstfarbiges Thingvellir. 23.09.2025
- Rund um die Spalten leuchtet bunte Vegetation. Thingvellir, 23.09.2025
- Rote Heidelbeerblätter zieren die Hänge von Thingvellir. 23.09.2025
Auf unserer Jubiläumsreise zeigten sich die Herbstfarben fantastisch, der Wintereinbruch im Nordosten verlieh dem Erlebnis das gewisse etwas. Der Reisebericht wird vierteilig, nach dem tierischen Teil 1 und nun Teil 2, folgen hoffentlich bald die Teile zu Kerlingarfjöll, einer fast ausserirdischen Landschaft und natürlich zu den Nordlichterlebnissen.








































27. Oktober 2025 um 9:05
Ja einfach superschön all diese tollen Herbstfarben hat mich sehr animiert auch zu Hause die bunten Farben zu geniessen👍
Dein Bericht hat grad die nebligen nassen Tage hier aufgewertet😊liäbe Gruess Vreni
27. Oktober 2025 um 9:39
Wunderbar und manchmal braucht es einen Wink in der Ferne um die Augen auch zu Hause zu sensibilisieren. Hoffen wir, dass das aktuell Grau bald dem Blau weicht.
27. Oktober 2025 um 0:14
Ja das WC Verbot…😂
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Ich freue mich auf den nächsten Teil.
Guet Nacht
Christine
27. Oktober 2025 um 8:30
Definitiv, man muss manchmal einfach Prioritäten setzen und wenn in Island gerade die besten Lichtbedingungen herrschen, sollte man die Chance packen und nicht auf später verschieben 🙂