Es sei eine Reise für Glückspilze gewesen, schrieb eine Mitreisende nach der Tour. Und ja, ich denke, man darf es gut und gerne so nennen, denn der Süden und Westen Islands präsentierte sich wirklich Tag und Nacht in schönen Farbkompositionen, weshalb es auch richtig Spass macht, einen Bericht zu schreiben. Die Vorschau für die etwas andere Jubiläumsreise darf nicht fehlen.
Die Herbstfarbengruppe war aber nicht nur mit Sonnenschein verwöhnt. Zum Reisestart und während der ersten Nacht in Selfoss war der Himmel trüb und verhangen, auf der Fahrt nach Südosten leuchteten die Farben der Natur mehr als der graue Himmel und bei der kurzfristig gebuchten Bootsfahrt auf der Gletscherlagune regnete es entgegen der Wetterprognosen heftig.
War das vielleicht der Zoll, den wir für gutes Wetter zu entrichten hatten? Ab jetzt waren jede Nacht Nordlichter zu sehen und tagsüber liess die Sonne die Herbstfarben in der Natur leuchten. Hier und dort gönnten wir uns Umwege oder Abwege (?), welche uns weg von der Ringstrasse in einsame Gebiete führten und wir genossen die rotgoldene Natur im „middle of nowhere“. Die bekannten Sehenswürdigkeiten besuchten wir oftmals zu Randzeiten mit weniger Betriebsamkeit in der goldenen oder blauen Stunde.
In den Nächten raubten die Nordlichter den Reisegästen und mir den Schlaf, aber das nimmt man gerne in Kauf, wenn man dem natürlichen Himmelsfeuerwerk zuschauen darf. Wir durften von den aktuell häufigen Sonnenstürmen profitieren. Wie so oft entstand auch auf dieser Reise eine gewisse Hektik, bis man wusste wie man die Polarlichter mit dem Smartphone oder der Kamera einfängt. Gefundene Erkenntnisse wurden gegenseitig weitergegeben, so dass alle ihre Speicherkarten füllten. In der Nacht in Hotel Laki bei Kirkubaejarklaustur mussten die Nordlichter etwas gesucht werden, aber zu meiner Freude tanzten sie genau über den kleinen Torfhäusern, welche einen ebenso schönen Vordergrund boten wie der bereits von anderen Reisen bekannte alte Stall bei Hotel A im Borgarfjördur. Bei Hotel Gullfoss begann die grosse Show gleich nach dem Abendessen und unterhielt uns lange. Auch in Hellissandur auf Snaefellsnes durften wir dem Nachtspektakel beiwohnen, aber der Wind war bissig, immer wieder zogen Wolken in rasantem Tempo vorbei. Der nahegelegene Park mit vielen Bäumen, den wir ab und zu im Sommer als Picknickplatz nutzen, bot uns willkommenen Schutz und die Mehrheit der Gruppe beobachtete den Himmel, teilweise liegend.
Ein Abschiedsbouquet gab es in Keflavik. Aus dem Restaurant tretend waren die Nordlichter bereits über dem Hotel zu sehen, die Lichter am Hafen aber etwas allzu grell, so dass sich alle einen geeigneten Platz suchten – mich zog es zu meinen Steinfiguren Steinn og Sleggja und das Schauspiel liess sich als Timelaps-Video mit Spiegelung im erstaunlich ruhigen Meer festhalten. Man beachte auch die Wasservögel, welche während dem Fotografieren nicht auffielen.
Wir waren wirklich Glückspilze während dieser Woche, durften so viel Schönes erleben erleben und ich möchte allen Reisegästen an dieser Stelle nochmals danken für die tolle gemeinsame Zeit. So ist mein Job wirklich ein Traumberuf. Auch das Konzept überzeugt mich nach wie vor, bei dieser Reise in Unterkünften zu sein, die Nordlichtbeobachtung ohne lange Fahrten möglich machen, wenn die Bedingungen stimmen. Neunmal haben wir diese Reise durch den Süden und Westen bei besserem und schlechterem Wetter durchgeführt. Die zehnte Ausgabe wird eine Jubiläumstour und weil auch der Norden im Herbst sehr schön sein kann, wird die Reise etwas länger, führt im September noch durchs Hochland. Nach einer Nacht in der neuen Highlandbase im Geothermalgebietes Kerlingarfjöll ziehen wir weiter in die Region Myvatn und danach auf die Halbinseln Melrakkasletta und Langanes. Wie schön wäre es Nordlichter am dunklen Himmel des Hochlands und über dem Kulturmonument Arctic Henge zu entdecken. Wir wissen, dass dies weniger garantiert ist, als die farbige Vegetation, aber vielleicht werden wir erneut zu Glückspilzen. Die Reise ist bereits buchbar und wir freuen uns jetzt schon darauf.
11. Dezember 2024 um 7:30
Ja du weisst es wirklich einem die Herbstreise gluschtig zu machen😊überlege mir wirklich ob ich mich für 2025 dafür anmelden soll😊😊wünsche dir eine gute Adventszeit und lieben Gruss Vreni
11. Dezember 2024 um 13:13
Herzlichen Dank liebe Vreni. So wäre mein Ziel erreicht 😉 und du bist natürlich herzlich willkommen auf dieser speziellen Herbstreise in andere Gefilde. ich wünsche auch dir eine schöne Advents- und Weihnachtszeit. Herzlich Marianne