Zwei Jahre Holuhraun. Ausbruch 2014, Hot Pot 2015

Der brodelnde Vulkan Bárdarbunga: Rundflugbild mit der glühenden Lava in Holuhraun. 16.09.2014

Der brodelnde Vulkan Bárdarbunga: Rundflugbild mit der glühenden Lava in Holuhraun. 16.09.2014

Vor genau zwei Jahren wurde unter dem Vatnajökull-Gletscher beim Vulkan Bardarbunga eine grosse Erdbebentätigkeit registriert und die Behörden warnten vor einem möglichen Ausbruch von einem der grössten Vulkane in Island. Das Team Best of Iceland war startklar zu einer Kräftespiel-Reise, deren Strecke nicht all zu weit an Bardarbunga vorbei führte. Gleich bei der Abfahrt wurden die Mitreisenden über die doch etwas beunruhigenden Nachrichten informiert, aber alle waren voll motiviert für diese Reise. Über den drohenden Ausbruch wurde im In- und Ausland informiert und im Bus wurden alle mit SMS-Nachrichten bombardiert, aufgefordert sich in Sicherheit zu begeben oder sogar nach Hause zurück zu kehren. Die Gazetten berichteten in Mitteleuropa über die schlimmsten Vulkanausbrüche der Vergangenheit während sich die isländischen Behörden auf die Fakten vor Ort beschränkten. Die Isländer hofften, dass es keinen allzu schlimmen Ausbruch geben würde, einzelne Reiseveranstalter wie Island ProTravel begannen Notfallpläne zu schmieden. Vorsichtsmassnahmen wurden ergriffen, das Hochland nördlich des Vatnajökull wegen des drohenden Gletscherlaufs vollständig abgesperrt. Die Mitreisenden warteten gespannt auf die Fahrt über die Sprengisandurstrecke und hofften auf Sichtkontakt zum Vatnajökull unter dessen nordwestlicher Ecke der drohende Vulkan lauerte. Eine handgeschriebene Notiz bei der Hütte in Nyidalur wies auf die geschlossene Piste bei Vonaskard hin. Bei der Abzweigung zur F910 Richtung Askja war die Piste nicht nur gesperrt, sondern wurde auch von den Rettungsmannschaften bewacht. Das Wetter war an diesem Tag nicht sehr klar und die Erhebung von Bardarbunga schlecht auszumachen. Am Vatnajökull war alles ruhig und es gab keine Anzeichen eines Ausbruchs. Erst vier Tage später als die Reise bereits über die Halbinsel Snaefellsnes führte, berichteten die Nachrichten zum ersten Mal von einem Ausbruch. Dies erwies sich dann als Fehlalarm und die Reisenden kehrten drei Tage später ohne Probleme in die Schweiz zurück.

Kurz vor Ende August öffnete sich dann eine Vulkanspalte im Sandgebiet von Holuhraun nördlich des Vatnajökull. Das Magma hatte sich unterirdisch einen Gang weg von Bardarbunga geschaffen und der Ausbruch begann in unbesiedeltem Gebiet abseits des Gletschers. Vulkanologen und einige Medienleute durften die brodelnde Vulkanspalte bei Holuhraun besuchen. Helikopter und Kleinflugzeuge starteten sofort mit Eruptionsflügen. Best of Iceland schrieb die Reise „Vulkan spontan“ aus und bereits fünf Tage später waren wir mit sechs Personen unterwegs. Einigen Mitreisenden gelang es leider wegen schlechtem Wetter im Ausbruchsgebiet und zu wenig Zeit nicht, einen Blick auf die brodelnde Erde zu werfen. Die Reiseleiterin konnte aber etwas später von Süden fliegen und war tief beeindruckt von den Lavafontänen, welche neues Gestein entstehen liessen. Sowohl von Myvatn als auch von der Gletscherlagune war in der dunklen Nacht das rote Glühen der Ausbruchsstelle zu sehen. Für die Medien erwies sich der Ausbruch als nicht sehr spektakulär, da weder Menschen zu schaden noch Gebäude zerstört wurden. In anderen Ländern wurde wenig berichtet, obwohl es eine der grössten Eruptionen der letzten beiden Jahrhunderte war. Von Ende August 2014 und Februar 2015, als die Eruption als beendet erklärt wurde, war ein ein 85 Quadratkilometer grosses Lavafeld entstanden.

Blick von Skutussstadir zum nächtlichen Vulkanglühen. 12.09.2014

Blick von Skutussstadir zum nächtlichen Vulkanglühen. 12.09.2014

Im Sommer 2015 war dann auch das Hochland zwischen Myvatn und Vatnajökull wieder offen und es wurde möglich mit guten 4×4 Fahrzeugen bis zur neuen Lava in Holuhraun zu fahren. Dort machte man eine äusserst angenehme Entdeckung: Die noch heisse Lava heizte den vom Vatnajökull kommenden Fluss auf Badetemperatur auf und ein neuer, natürlicher Hot Pot wurde geschaffen. Isländer und Touristen machten sich auf, diesen Naturpool zu besuchen. Auch das Team Best of Iceland änderte die Reiseroute mit sechs Mitreisenden so ab, dass man dieses einmalige Bad geniessen konnte. Solche Momente muss man spontan nützen, denn im Winter ist das Hochland zu und mittlerweile  ist die Wassertemperatur auf 16°C abgekühlt und der Hot Pot in Holuhraun verschwunden.

Einmalig - warmes Bad bei der neuen Lava in Holuhraun. 28.08.2015

Einmalig – warmes Bad bei der neuen Lava in Holuhraun. 28.08.2015

Aber die nächste Gelegenheit kommt bestimmt und Best of Iceland wird wenn möglich sofort eine weitere Reise „Vulkan spontan“ ausschreiben. Wer unverzüglich und aus erster Hand informiert werden möchte, der lasse sich per Email ins „Islandfreunde-Adressbuch“ eintragen. Jährlich werden ungefähr vier unverbindliche Emails mit neuen Reisen verschickt und natürlich zusätzlich, wenn eine kurzfristige Reise ansteht. Anmeldung unter info@bestoficeland.ch .

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