Einreisevorbereitungen zu Corona Zeiten – update

Startseite des online Einreiseformulars unter www.covid.is. 02.07.2020

Seit dem 15. Juni hat Island die Grenzen für Besucher aus dem Schengenraum geöffnet, per 1. Juli kamen noch einige weitere Länder dazu. Aber die Öffnung untersteht Restriktionen. So muss, wer nach Island reisen will, sich bereits am Flughafen Keflavik oder auf der Fähre nach Seydisfjördur einem PCR-Test unterziehen (oder sich für 14 Tage in Quarantäne begeben). Auch dies will vorbereitet sein und ein online Formular auf der Covid-Webseite der isländischen Gesundheitsbehörden muss ausgefüllt werden, welches notwendig ist, um überhaupt auf den Flug zugelassen zu werden. Aus diesem Grund gibt es beim normalen Online-CheckIn keinen Boardingpass. Man muss am CheckIn Schalter, den Barcode zeigen, welcher in einem Link per Email geschickt wird, um den Boardingpass zu erhalten. Was kompliziert tönt, ist relativ einfach.

Bis Ende Juni waren die Tests kostenfrei, seit dem ersten Juli kostet es ISK 11’000 pro Person, wer vorauszahlt bezahlt ISK 9’000. Der Preis ist im Laufe der Diskussionen gesunken, man möchte keine Besucher abschrecken. Der Download der Tracking App Rakning C-19 wird empfohlen, ist aber nicht verpflichtend.

Rakning C-19, die isländische Tracking App. 02.07.2020

Wer die App hat, erhält das Testresultat innert fünf bis sechs Stunden, bei grossem Aufkommen kann es länger dauern. Per Rakning App haben die Isländischen Behörden auch mitgeteilt, dass die Bestimmungen in der Schweiz geändert haben, dass für die Einreise aus gewissen Länder Quarantänepflicht besteht und im ÖV Masken getragen werden müssen.

Dies ist der aktuelle Weg, für den sich Island entschieden hat. Änderungen kann es jederzeit geben. Wie es genau weitergeht, kann ich nach der Einreise in einem Folgetext beschreiben. Was sonst für mich Routine ist, hat nun einen ganz anderen Charakter und zeigt den Ernst der Lage. Aber in meinen Augen darf man sich nach dem Einreiseprozedere einigermassen sicher fühlen… Ich bin sehr gespannt und freue mich auf die grandiose Natur und helle Nächte.

Update:

Den Reisetag werde ich als speziell in Erinnerung behalten, die Reise ist definitiv zu machen, aber es ist wünschenswert, dass es auch wieder ändert! Obwohl noch keine offizielle Maskenpflicht, setzte ich eine chirurgische Gesichtsmaske in den Zügen ab Schwarzenburg und Bern nach Zürich Flughafen auf. Auf beiden Strecken hatte es  nicht sehr viele Leute unterwegs, ebenso wenige waren zum Ferienbeginn am Flughafen. Während sonst auf den drei Abflugtafeln die Abflüge von zwei bis vier Stunden dargestellt werden, hatte nun der Flugplan des Tages darauf Platz.

Der magere Flugplan am Flughafen Zürich. 04.07.2020

Beim Check In wurde man auf die Registrierpflicht für die Einreise in Island hingewiesen, es schien als hätten sich die meisten bereits online registriert.

Hinweis zur Registrierung beim Check In Schalter. 04.07.2020

Die Handgepäckskontrolle verlief gewöhnlich, aber leider war der Restaurantbereich des NZZ Cafés leider geschlossen. So wurde meine übliche Abreisemahlzeit zum Takeaway, welches ich unterwegs zum Gate essen konnte. Aber was war es doch für eine spezielles Bild, als die Icelandair Maschine eintraf. Zwischen Schweizerkreuzen und Edelweissen stand da plötzlich ein weisses Flugzeug mit dem blau-gelben Logo.

Icelandair als Exot zwischen den Swiss Flugzeugen. 04.07.2020

Island rückte schon wieder ein Stück näher. Die wartenden Passagiere bedeckten Mund und Nase nach und nach mit Masken, welche auf dem Flug getragen werden muss. Geduldig und mit Abstand ging es zum Flugzeug, wo alle zuerst die Hände desinfizieren mussten und gleich darauf von einer Flightattendant eine Flasche Wasser erhielten.

Pünktlich gings los, die Sicherheitserklärungen gab es wie immer per Video, es wurde mitgeteilt, dass es keinen Bordservice gibt und man, wenn immer möglich auf dem Sitz bleiben sollte. Zum Glück gab es Video und auch etwas Schlaf, so dass die Zeit verstrich. Die Maske roch nun doch langsam unappetitlich, es ist ratsam, Masken zum Wechseln mitzunehmen. Nach guten drei Stunden war Island auszumachen, endlich nach vier speziellen Monaten. Kaum je hatte ich einen so nördlichen Anflug erlebt, Vatnajökull war mit den Strukturen im Eis gut sichtbar, später waren zwischen Wolken die farbigen Rhyolithberge von Landmannalaugar zu erkennen, Vulkan Hekla erschien, gefolgt von grünem Farmland mit weissen Siloballen. Deutlich war der Zusammenfluss vom blauen Fluss Sog und der trüben Hvita bei Selfoss sichtbar (Bilder am Ende des Beitrags). Danach tauchten wir fast bis Keflavik in Wolken ein, die sich erst bei der Landung wieder lichteten. Kaum aufgesetzt erfuhren wir, dass wir im Flugzeug sitzen bleiben müssen, bis bei den Covid 19-Tests wieder Platz ist, Warteschlangen und Gedränge will man absolut vermeiden. Aussteigen dürfen immer zwei Sitzreihen aufs mal. Ohne Hektik ging es nach ungefähr 45 Minuten in den gespenstisch leeren Flughafen zum Test. Dieser ist mit 10 Stationen sehr gut organisiert, dank der vorgängigen Registrierung geht alles sehr schnell. Der Abstrich aus Nase und Rachen ist zwar etwas unangenehm, aber problemlos. Auf zum Duty Free, aber auch dieser ist fast menschenleer. Leider gibt es 2020 kein Sommerbier. Schon drehte das Gepäck auf dem Band seine Runden, zugreifen und raus aus dem Flughafen. Island ist erreicht, die Sonne scheint, leichte Bekleidung genügt. Bis das Testresultat zugestellt wird, soll man sich sehr vorsichtig verhalten. Bald erkennt man aber, dass Island viel Normalität ausstrahlt, als gebe es kein Coronavirus. Nach sechs Stunden erscheint auf der App eine Nachricht und ich weiss, dass ich negativ auf Covid 19 getestet wurde.

Negativ auf Corona getestet! 04.07.2020

Es wird darauf hingewiesen, dass man trotzdem vorsichtig sein soll, aber ich bin eingereist und kann Island nun in vollen Zügen mit der erwähnten Gelassenheit geniessen – was für ein wohltuendes Gefühl! Die Anreise würde ich als eher unattraktiv und freudlos beschreiben, aber die anschliessende Erleichterung lässt dies schnell vergessen.

Ein Kommentar

  1. liebi Marianne

    wie gärn läs ich dinni bricht.. eimol meh isch me fast live drby.
    “ die Maske roch nun langsam unappetitlich“
    s nägst mol es pfäffermünz mit neh😉

    jetzt chasch dis island gniesse!
    liebe gruess
    Christine

Schreibe einen Kommentar zu Christine Antworten abbrechen

Pflichtfelder sind mit * markiert.