Wunderbare Westfjorde 2025 – Reisebericht

24 Stunden auf der Insel Flatey und im roten Hotel als krönender Abschluss der Westfjordereise. 22.06.2025

Die Reise durch die Westfjorde gehört bereits wieder der Vergangenheit an, von meiner Seite kann ich nur sagen, es war wunderbar! Wir genossen Küsten und Meer, Strände und Klippen, Vögel und andere Tiere, blühende Pflanzen, die Einsamkeit, warme Pools und spezielle Unterkünfte teilweise ganz für uns alleine.

Eigentlich könnte ich die Berichte der Westfjorde-Reisen 2024 oder 2022 kopieren und einfügen, denn auch die früheren Touren waren toll. Dennoch hat jede Reise ihre Einzigartigkeit, auch dank der Reisegäste, aufgrund des Wetters und weiterer Faktoren. So fuhren wir 2025 genau in entgegengesetzter Richtung als vor einem Jahr, starteten mit Strandir und endeten auf der Insel Flatey. Wiederum war die Vorbereitung der Reise nicht ganz einfach, Hotels wurden verkauft oder antworteten nicht und sowohl Fährbetreiber als auch Fähr-Fahrplan blieben bis Mai ungewiss. Es galt mit thetta reddast zuversichtlich vorwärts zu schauen und tatsächlich klappte alles, wir erreichten auch die Fähre wenige Minuten vor Abfahrt, der Fahrplan war kurzfristig geändert worden. Eigentlich hatten wir uns vor der Überfahrt zur Insel Flatey auf ein gemütliches Mittagessen in Flokalundur eingestellt und suchten die Küste (erfolglos) nach Seeadlern ab, als sich vor den Teleobjektiven die Fähre blicken liess. Es war gerade genug Zeit um zu reagieren und danach das kleine Inselparadies und dessen Gemütlichkeit noch etwas länger zu geniessen.

Nicht nur in Flatey begegneten wir sehr vielen Vögeln, in Latrabjarg zeigten sich die sehnsüchtig erwarteten Papageitaucher oben an der hohen Klippe, in Reykholar spazierten wir zu den Sterntauchern und begegneten zahlreichen weiteren Spezien, die Küstenseeschwalben waren allgegenwärtig. Zahlreiche Vögel und Enten waren mit Futter im Schnabel zu sehen, die Westfjorde sind ein wahres Ornithologenparadies. In der Galerie ist eine kleine Auswahl, alle Vogelbilder zu zeigen würde jeden Rahmen sprengen.

Wir durften Robben bewundern und unterwegs sogar zweimal einen Polarfuchs beobachten. Mehr über letzteren erfuhren wir im Polarfuchs-Center in Sudavik, dessen Besuch wir spontan und auf Wunsch einbauten. 

Die Westfjorde sind aufgrund der Küstenlänge fahrintensiv und Distanzen werden oft unterschätzt. Umso schöner, wenn man viel Zeit hat und alles in gemütlichem Tempo erleben kann. Zeitweise führt die Strasse direkt der Küste entlang, danach geht es wieder auf Pässe und hinunter in die Fjorde. Unser Fahrzeug erlaubte uns Routen zu wählen, welche nur noch wenig befahren sind, wie zum Beispiel über den Pass Hrafnseyrarheidi. Die meisten Touristen wählen hier den 2020 eröffneten Tunnel. Die Piste über den Pass wird nicht mehr gut unterhalten, aber gut bereift lohnt der Ausblick die Fahrt. Wir besuchten auch diverse Strände, dunkle steinige bei den Geheimtipps Skalavik und Ingjaldssandur, südseeartig sieht es auf der Fahrt nach Latrabjarg aus und einmal mehr waren alle Mitreisenden begeistert über den Anblick des Raudisandurs, einem Juwel, welches sich nur bei Ebbe in voller Grösse zeigt. 

Dank eines unüblich warmen und sonnigen Monats Mai war die Vegetation erstaunlich weit für die raue Gegend. Die Lupinen bedeckten ganze Berge, der arktische Mohn säumte die Strassen, im kleinen botanischen Garten Skrudur blühte einiges und in der wunderbaren Oase Heydalur konnte man idyllisch zwischen Blumen wandern, selbst die Pferde weideten im gelben Blumenmeer. 

 

Das Wetter war während unserer Reise nicht mehr so „blauhimmlig“ wie im Mai, sondern eher wechselhaft isländisch, mit mehr Wolken zu Beginn, sonniger gegen Schluss. Es hatte erstaunlich wenig Wind und auch von heftigem Regen blieben wir verschont. Immer wieder zeigte sich die Sonne, wenn es besonders wichtig war, so zum Beispiel beim Dynjandi-Wasserfall, welchen wir am graufeuchten Morgen den Besuchern eines Kreuzfahrtschiffs überliessen und diesen dann mit wenig Leuten am Nachmittag bei Sonnenschein ausgiebig bewunderten. Der Temperaturschock bei der Rückkehr in die Schweiz war gross, erlebten wir doch 30er Grade nur in Hot Pots und Pools.

In meinen Augen durften wir während neun Tagen eine fantastische Reise in einem abgelegenen und eher einsamen Landesteil von Islands erleben, was uns mehr als bewusst wurde, als wir am letzten Tag an einer Tankstelle der Ringstrasse auf die bevölkerte und touristische Zivilisation trafen. Es gäbe noch so viel mehr zu erzählen und Fotos zu zeigen, jedoch gilt es sich nun den zukünftigen Reisen zu widmen und für vorgesehene Touren Entscheidungen zu treffen. Alle unsere Reisegäste kannten Island bereits von früheren Reisen, nicht aber die Westfjorde und diese bleiben hoffentlich noch lange in guter Erinnerung. Ein herzliches Dankeschön senden wir der lieben kleinen Reisegruppe, die mit uns unterwegs war! Zum Abschluss dieses Berichts noch einige Bilder mit ein Spezial- und Genussmomente, die es auf unseren Reisen ab und zu gibt, sei es geplant oder spontan und diese einzigartig und für die Mitreisenden hoffentlich unvergesslich bleiben.

2 Kommentare

  1. Liebe Marianne

    Dein Reisebericht lässt mich weiter träumen.
    Es war eine fantastische Reise, Genuss pur!

    Herzlichen Dank
    Dominique

    • Liebe Dominique. Danke für deinen Kommentar und ja, ich wäre schon beim Verfassen des Reiseberichts am liebsten gleich wieder losgereist. Ich wünsche dir eine gute Zeit. Herzlich Marianne

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